Vorgeschichte und Buchung
Mit der Buchung des Urlaubes im Januar stand für uns, fest, dass wir
auf die Malediven fliegen, genauer gesagt auf die Insel "LTI Villa Sun Island".
Die Insel heisst in der Landessprache "Nalagurraidhoo" und liegt im
Süd-Ari-Atoll. Da ich schon einmal auf der Insel gewesen bin und mich dort sehr
wohlgefühlt habe, war es hauptsächlich meine Idee, den diesjährigen Urlaub dort zu
verbringen. Allerdings war ich das letzte Mal im Jahr 1999 dort, in dem Jahr als ich
Abitur gemacht habe. Die Insel war in diesem Jahr gerade eröffnet worden, und vieles war
noch nicht fertig gestellt. Von daher erwarte ich einige Veränderungen. Meine Frau stand
dem Urlaub von Anfang an etwas skeptisch gegenüber, denn sie fürchtet sich ein wenig vor
dem langen Flug; ausserdem hatte sie in der Vergangenheit des öfteren Probleme mit einer
Sonnenallergie. Auch für Mückenstiche, die dann ebenfalls in eine Allergie ausarten, ist
sie leider sehr empfänglich.
Allen Risiken und Bedenken jedoch zum Trotz entschied sie sich aufgrund
meiner euphorischen Erzählungen über das "Paradies im indischen Ozean"
allerdings doch zu dem Urlaub. Wie gesagt, wir hatten im Januar gebucht. Vom 06. Juli 2006
bis zum 21. Juli 2006 sollte der Urlaub gehen, leider genau in den Sommerferien, was sich
jedoch wegen Semesterferien nicht ändern ließ. Wir buchten den Urlaub mit Vollpension,
da ich von meiner vorhergehenden Reise bereits wusste, dass selbst kleinste Snacks auf der
Insel ein Vermögen kosten. Vollpension ist da noch die günstigste Art, "über die
Runden zu kommen".
Eine weitere Änderung gegenüber meinem ersten Urlaub auf Sun Island
ist auch die Art des Transfers: Bin ich im Jahre 1999 noch mit dem sogenannten Speedboat
zur Insel gebracht worden (was fast 4 Stunden bei sehr starkem Seegang in praller Sonne
bedeutet hatte; nicht zu empfehlen), so haben wir uns für diesen Urlaub für den Transfer
mit dem Wasserflugzeug entschieden. In diversen Internetforen wurde mir diese Art des
Transfers sehr ans Herz gelegt - zum Einen wegen der hervorragenden Aussicht über die
Atolle, und zum Anderen wegen der erheblich kürzeren Zeit des Transfers. So ist die Dauer
des Wasserflugtransfers mit ca. 30 Minuten angegeben.
Um uns auf den Urlaub richtig vorzubereiten, haben wir die Zeit von
Januar bis Juli damit verbracht, uns einiges an Literatur, Filmen und anderen
Informationen über die Malediven einzuverleiben. Derart mit Wissen vollgestopft konnte
unserer Meinung nach nichts mehr schiefgehen. Die Zeit, bis es endlich soweit ist, ging
natürlich dementsprechend schleppend voran. Aber was solls: Irgendwann ist auch die noch
so unendlich erscheinende Zeitspanne abgelaufen, der anvisierte Abflugtermin rückt immer
näher und siehe da: schon ist Anfang Juli. Noch die letzten Besorgungen erledigt
(Sonnenschutz, Taucherbrille, Flossen, das Übliche eben), und auf den Abflugtag gefreut.
Wobei: Gefreut ist hier vielleicht das falsche Wort, denn wir hatten sehr viel Angst vor
dem sehr lang erscheinenden Flug.
Um die Sache wenigstens etwas abzukürzen, hatte ich im Vorfeld schon
beschlossen, den "Late-Night-Checkin" der LTU zu nutzen, also unser Gepäck
schon am Vorabend aufzugeben. Da wir dabei schon die Bordkarten und die Sitzplätze
erhalten würden, dachte ich, dass wir am eigentlichen Abflugtag 1. sehr viel später am
Flughafen sein müssten und 2. dass wir uns das Anstehen und das Geschleppe der Koffer
sparen könnten.
Also nutze ich wie geplant den Abend des 05. Juli 2006 dazu, um mit
unseren Koffern nach Düsseldorf zu fahren. Da ich an diesem besagten Tag noch arbeiten
war, ging die ganze Aktion natürlich ziemlich hektisch vonstatten. Auch die Situation in
Düsseldorf besserte sich keineswegs: Es war übervoll, die Straßen bis aufs Äußerste
verstopft, die Leute gereizt und weit und breit kein Parkplatz zu finden. Nach einer
halben Ewigkeit haben wir uns in dem "schrecklichsten Parkhaus der Welt" (sehr
steile Spiralauffahrt, engste Kurven, sehr unübersichtlich) einen Parkplatz ergattert,
der auch nur die Kleinigkeit von 3 Euro je angefangene Stunde kostet. Immerhin: das Auto
stand und wir konnten die Koffer aufgeben. Den Schalter für den Check in haben wir
schnell gefunden, und erwartungsgemäß war auch dort nicht allzuviel los. Wir sind unsere
Koffer also sehr schnell losgeworden und haben uns schleunigst auf den Rückweg gemacht.
Unsere Plätze waren 33A und 33C in einem Airbus A330-200. Na ja, morgen würde es ja
losgehen.
Und so geschah es auch, allerdings nicht so, wie ich mir das
vorgestellt hatte: Am Abreisetag rief der Mann vom Flughafentransfer bei mir an, und
teilte mir mit, dass er nun DOCH eine Stunde eher käme, da der Fuhrpark seiner Firma sehr
stark ausgelastet sei und er noch andere Leute abholen müsse. Ärgerlicherweise sind wir
nun statt der geplanten 90 Minuten ganze 150 (!) Minuten vorher am Flughafen - was nichts
anderes bedeutet, als dass ich mir den Vorabend-Checkin hätte sparen können. Was solls -
mit Kaffee, Currywurst und einem Kakao, der nicht nach Kakao schmeckt, dafür aber stolze
2,90 Euro pro Tasse kostete, schafften wir es, die Zeitspanne bis zum Abflug zu
überbrücken. Da ich in der ganzen Hektik natürlich für die ganze Reise die enorme
Summe von 15 Euro vom Geldautomaten abhob (und davon noch 6,90 Euro für einen Hut bezahlt
habe), konnten wir dem Taxifahrer leider kein Trinkgeld geben. Ich hoffe, dass er bei der
Rückreise auch US-Dollar akzeptiert (?).
Leicht verspätet um ca. 21.45 Uhr startete dann unser nicht
ausgelasteter Airbus Richtung Flughafen Male. Die geplante Reisezeit betrug 10 Stunden,
die Reisehöhe 12000 Meter und die Reisegeschwindigkeit ca. 900 km/h. Die gesamte
Entfernung belief sich auf knappe 8054 Kilometer. Nach einem sehr gut verlaufenem Start
kamen wir in erste Turbulenzen. Der Pilot versprach aber, dass diese Wiedrigkeiten
spätestens mit dem Erreichen der Alpen vobei seien, und so war es dann auch. Der Rest des
Fluges verlief sehr lang, aber eigentlich ziemlich reibungslos. Es gab die üblichen
Getränke und Menüs; ein Spielfilm wurde gezeigt. Alles in Allem eben Standard.
Allerdings hätte ich mir von dem Menüangebot der LTU etwas mehr erwartet, denn das Essen
war ziemlich fade und es waren winzige Portionen. Ich würde diese mal als Snack
bezeichnen, aber nicht als vollwertige Mahlzeit. Da ich aber vorgesorgt habe und 8
Müsliriegel nebst einem Liter ACE-Saft dabei hatte, konnten wir die Zeit einigermaßen
überbrücken. Mehr schlecht als recht versuchten wir auf den unbequemen Flugzeugsitzen zu
schlafen, was uns aber nicht so recht gelingen wollte. Nach einer endlos langen Nacht ging
die Sonne auf und so ziemlich zeitgleich wurde die Durchsage gemacht, dass das Frühstück
gleich serviert werden würde. Nachdem wir fertig gegessen hatten, ging es auch schon los
mit dem Landeanflug auf Hulumale, der Flughafeninsel der Malediven. Im Sinkflug konnten
wir bereits die ersten Atolle sehen, was uns beide sehr beeindruckte. Weiter gings zur
Passkontrolle, die hier auf der Insel sehr genau genommen wird und auch dementsprechend
lange dauerte. Die Koffer kamen dann aber recht fix und ab gings mit dem Wasserflugzeug
(De Havilland DCH6 Twin Otter; 18 Sitzplätze) erst zu einer anderen Insel und dann
anschließend zu unserer Insel. Der Flug selbst war zwar sehr warm aber schnell und ruhig.
So sind wir tatsächlich in einer knappen halben Stunde am Ziel
gewesen. Der erste Eindruck, als wir ankamen: Meine Güte, ist das Wasser blau, die Palmen
grün, der Sand weiss... alles irgendwie so unwirklich! Eine Mitreisende bezeichnete den
ersten Eindruck als "fast kitschig - wie in Disneyland". Und tatsächlich,
dadurch, dass hier alles genau so aussieht wie in den Katalogen der Reiseanbieter (die ja
sonst zumeist sehr stark geschönt sind), entsteht der Eindruck des unwirklichen und
künstlichen. Vielleicht muss man sich als Europäer aber auch erst an die anderen
Lichtverhältnisse gewöhnen.
Wir wurden mit einem kleinen Golfauto über den Steg zur Rezeption
gefahren, wo wir mit kalten Tüchern, die in Zitronenwasser getränkt waren, zur
Erfrischung begrüßt wurden. Anschließend gab es eine frisch aufgeschlagene Kokosnuss
mit einer Hibiskusblüte dran, in der ein Strohhalm steckte als Erfrischungsgetränk.
Schnell noch das Voucher fürs Hotel abgegeben, eine so genannte Key-Card ausgefüllt und
ein paar Angaben zur Person gemacht - und schon waren wir fertig. Also, aus anderen
Urlaubsländern waren wir einen schlechteren Service gewöhnt - komplizierter und
langwieriger.
Weiter zum Service: Wehe, man will seinen Koffer
selbst tragen! Die Angestellten der Insel reagieren schon fast beleidigt, wenn sie diese
Aufgabe nicht übernehmen dürfen (was mir aber angesichts unserer Erschöpfung auch ganz
recht war). Wir wurden mit einem weiteren Golfauto zum Bungalow gefahren; die Koffer kamen
etwas später nach. Eine kurze Einweisung in den Bungalow, und wir waren endlich alleine.
Unser erster Gedanke: Wo ist das Meer? Die Vorhänge waren noch zugezogen, also nichts wie
raus! Und schon folgte, zumindest bei mir, die erste (vermeintliche) Enttäuschung: Als
ich das erste Mal auf Sun Island war, hatten wir nahe den Wasserbungalows einen Bungi
direkt am Wasser, vielleicht 10 Meter entfernt. Jetzt war unser Bungalow alles andere als
direkt am Wasser: ca. 100 Meter waren zurückzulegen! Aus dem Fenster geschaut, sah man
das Meer so gut wie gar nicht, denn es war jede Menge Vegetation vorm Haus! Wie sich aber
nachträglich herausstellte, waren wir froh, so einen Platz bekommen zu haben, denn bis
zum Meer war es grade mal eine Minute; dafür hatten wir aber in einem großen Umkreis vor
unserem Bungalow den ganzen Tag Schatten, da dort eben etliche Palmen und Sträucher
standen. Und das Schöne daran: Je mehr Vegetation, desto mehr Tiere. So haben wir etliche
niedliche Vögel und allen Größen, Echsen, kleine Mäuse (niedlich!) und auch Geckos
direkt vor unserem Bungalow. Wäre dieser direkt am Wasser gelegen, müssten wir darauf
verzichten. So haben wir dieses Mal beides: Je nach Bedarf knallige Sonne und Wasserspass
oder eben extrem ruhigen tropischen Regenwald mit vielen Tieren und ganztägigem Schatten.
Sand ist allerdings überall vorhanden, und die netten Angestellten (nur Frauen) fetgen
auch bei uns den Sand vor der Haustür. Also alles sehr sauber und gepflegt.
Zum Bungalow: Gross, sauber und recht gut
ausgestattet. Im Badezimmer eine, wie ich finde, völlig überflüssige Badewanne, ein
Bidet, grosser Waschtisch aus Marmor, ein Flaschenöffner (!), ein Telefon direkt neben
der Toilette (???) und viele frische Handtücher. Auch die Armaturen (natürlich Hans
Grohe) wirken modern und sauber. Das schönste am Bad: Die durch einen separaten Eingang
erreichbare Aussendusche. Unter freiem Himmel duschen... herrlich! Aber soviel zu unserem
Bungalow, der an so einem Urlaub meiner Meinung nach das unwichtigste ist, denn die Natur
fasziniert einfach ungemein. Und so sind wir beide der Meinung gewesen, dass wir vor allem
sehr schnell ins Meer müssten. Die Sachen schnell ausgepackt, Badehose bzw. Bikini an und
ab ging's! Da wir nach dem Flug sowieso das Gefühl hatten, mehr als schmierig zu sein,
sparten wir uns auch noch auf diese Art die Dusche. Der erste Eindruck, als wir in dieses
unglaublich türkisfarbene Wasser gingen: Herrlich, schön, paradiesisch...
beziehungsweise: Mit Worten nicht zu beschreiben!
Uns gefiel das Wasser so gut, dass wir gar nicht mehr raus mochten -
aber wir waren dann doch zu wenig mit Sonnenschutz versehen und hatten noch einiges vor,
und so ging es wieder aus dem Wasser raus. Immerhin hatten wir die Insel standesgemäß
"begrüsst". Auf dem Programm stand noch eine Brgrüßungsrunde mit unserer
Reiseleiterin, die um 18 Uhr stattfinden sollte. Die Zeit bis dahin nutzten wir für einen
kleinen Spaziergang und zum Ausruhen. Wir waren beide von der Reise so fertig, dass wir
ein Stündchen eingeschlafen sind.
Die Führung der Reiseleitung haben wir mit gemischten Gefühlen
genossen: Zum Einen waren einige "merkwürdige Leute" mit dabei (ein Türke wie
ein Kleiderschrank mit seiner Silikon-Freundin), zum Anderen ging die Reiseleitung SEHR
viel auf die AI-Angebote ein, und das, obwohl nicht alle AI hatten. Ansonsten war die
Reiseleiterin aber sehr freundlich, sympathisch und hat die Runde durch die Insel mit
vielen Informationen gespickt. Als wir mit der Runde fertig waren, mussten wir noch eine
Stunde warten, bis es was zu essen gab, denn Abendessen findet erst ab 19.30 Uhr statt.
Mir ist vor Hunger schon richtig schlecht gewesen, denn die letzte Mahlzeit war das
Frühstück im Flugzeug kurz nach Sonnenaufgang. Also - hinsetzen und warten. Um 19.30 Uhr
war es dann endlich soweit: Ab ins Main Restaurant. Eine unserer grössten Befürchtungen
(die ich aus diversen Reiseberichten hatte) stellte sich zum Glück als unbegründet
heraus: Wir mussten nicht mit andern Personen zusammen an einem Tisch sitzen. Ein großes
Aufatmen! Wir bekamen einen Kellner zugeteilt (Afeef), der zu Anfang etwas distanziert und
kühl wirkte, uns aber sehr zuvorkommend und trotzdem freundlich bediente. Das erste
Abendessen konnte ich nicht so geniessen, wie ich es eigentlich wollte, denn ich hatte
einfach nur Hunger und war hundemüde. Also schnell was gegessen, und dann ab zurück in
den Bungalow. Erst jetzt fiel mir richtig auf, wie anstrengend so eine Reise doch ist,
denn es geht ja nicht nur um den reinen Flug, sondern auch um das Koffer auspacken, die
Warterei und einiges mehr. Richtig angekommen ist man also erst abends, was bedeutet, dass
wir fast 20 Stunden "unterwegs" waren. Totmüde sind wir ins Bett gagangen.
Wecker auf halb acht gestellt - und gute Nacht.
Am Tag danach ist der erste richtige Urlaubstag angebrochen. Wir sind
relativ zeitig aufgestanden, um das Frühstück geniessen zu können.Das Frühstück war
dann auch endlich die erste richtige Mahlzeit, der wir uns so richtig hingegeben haben. Es
gibt unzählige Sorten Brot, teilweise exotische Sorten (Philippine Bread), die aber recht
gut schmeckten, wenn aber auch für Europäer gewöhnungsbedürftig, denn die Brote sind
allesamt weich und nicht knackig kross wie bei uns. Dazu gibt es jeden Morgen frisch
zubereitetes Omelette, wofür extra zwei Köche abgestellt sind. Man kann sich aussuchen,
welche Zutaten man gerne in dem Omelette haben möchte. Beim ersten Mal habe ich als
Zutaten Cheese, Bacon und Mushrooms gewählt. Schmeckt schon toll, so frisch zubereitet;
ausserdem verwenden die Köche bei den Omelettes ein bestimmtes braunes Gewürz, das ich
nicht näher kenne, aber nur foglendermassen beschreiben kann: Es schmeckt köstlich!
Meine Frau hatte sich ein wenig Obst zum Frühstück genommen und auch etwas Brot mit
Marmelade.
Nachdem wir unser Frühstück beendet hatten, ging es daran, die
Schnorchelausrüstung zu testen. Wie sich dabei herausstellte, ist unser Teil der Insel
(Bungalow 246) nicht gut zum Schnorcheln geeignet, denn wir haben deutlich mehr Seegang
als auf der anderen Seite der Insel. Dadurch ist der Sand im Wasser immer aufgewühlt, und
die Sicht ist gleich null. Von daher haben wir bei unseren ersten Versuchen auch nichts an
Unterwasserflora und -fauna gesehen, aber uns dafür schon etwas mit dem Schnorchel, der
Brille und den Flossen angefreundet. Da wir nicht zu lange in der Sonne bleiben wollten,
beschlossen wir, es bei der Eingewöhnung zu belassen und uns am nächsten Tag einen
geeigneteren Platz zum Schnorcheln zu suchen. Da ich beim letzten Mal auf Sun Island auf
genau der anderen Seite der Insel gewesen war, kannte ich schon einige gute Plätze, an
denen man sowohl Korallen als auch Fische sehen kann. Wir gingen also erst einmal das
Salzwasser abduschen, und verbrachten den restlichen Vormittag damit, auf unseren Liegen
im Schatten (Gottseidank!!) zu verbringen und zu lesen.
Ich hatte mir aus der Inselbücherei einen Roman von Alistair McLean
ausgeliehen, den ich hier begonnen habe. Zum Mittagessen sind wir so gegen 13 Uhr
gegangen. Es gab unter anderem die von mir so geliebten indischen Currys, die enorm
scharf, aber auch enorm lecker sind. Während ich aß, fiel auf, dass auf meiner Stirn
etliche Schweisstropfen zu sehen waren, deren Ursache nicht die Wärme war... soviel zur
Schärfe. Ansonsten: Wie ich es vom letzten Mal gewohnt war, ein enormes Angebot an
frischesten und teilweise sehr exotischen Speisen. Aber zum Essen werde ich
später noch mehr schreiben.
Den Abend haben wir dann damit verbracht, vor dem Abendessen eine
Inselumrundung zu Fuss zu machen. Insgesamt waren wir 70 Minuten unterwegs, was einen
schönen Abendspaziergang vor dem Abendessen ausmachte. Bei der Inselumrundung haben wir
allerdings gesehen, dass es auf Sun Island auch durchaus Ecken gibt, die als nicht
empfehlenswert durchgehen dürften. Teilweise hat man zum Beispiel Sandsäcke an der
Wasserlinie vor dem Bungalow, oder die Vegetation ist so dicht, dass man keine
Möglichkeit hat, direkt ins Wasser zu kommen, sondern einen Umweg in Kauf nehmen muss.
Auch die Bungalows, die direkt an dem Versorgungssteg angrenzen, sind nicht zu empfehlen,
denn erstens stinkt es dort nach Diesel und Abgasen und zweitens fahren dort sehr häufig
Klein-LKW's hin und her, um die Versorgungsgüter auf der Insel zu verteilen. Das ist zwar
nötig, aber eben nicht schön anzusehen, wenn die Prozedur direkt vor der Bungalowtür
stattfindet, und das mehrere Male am Tag. Wir stellten jedenfalls fest, dass unser
Bungalow die für unsere Zwecke und Erwartungen wirklich beste Lage hat - wobei das ja
immer noch subjektiv ist und nicht allgemeingültig.
Eine Besonderheit gab es an diesem Abend allerdings dann doch: Während
des Abendessens kam Afeef zu uns und legte uns einiges an Informationsmaterial über das
Spa-Center der Insel vor. Schon unsere Reiseleiterin hat uns darauf hingewiesen, dass
dieses Spa-Center das größte der Malediven ist und auch vom Angebot, der Ausstattung und
vom Personal her einmalig sein dürfte. Meine Frau ist allerdings sehr skeptisch, da sie
sich noch nie hatte massieren lassen und auch sonst keine Erfahrungen mit Wellness dieser
Art hat, denkt sie natürlich gleich ans Schlimmste. Ich konnte sie aber davon
überzeugen, eine Rückenmassage (25 Minuten; 40 Dollar) zu buchen, und zwar direkt am
nächsten Tag, 15.00 Uhr. Sehr skeptisch, aber gut gelaunt gingen wir vom Abendessen in
die Mekunu-Bar. Eigentlich wollten wir nur Wasser trinken; jedoch sah es dort so
gemütlich aus und das Personal war so freundlich, dass wir nicht umhin kamen, uns jeweils
einen Cocktail zu bestellen. Und was waren das für Cocktails! Meine Frau hatte einen
Grasshopper; ich genehmigte mir als Gin-Fan einen sogenannten Gin Sling. Dieser schmeckte
zwar nicht so sehr nach Gin als viel mehr nach Orange; jedoch war er so gut und fruchtig,
dass ich direkt begeistert war, denn ich hatte nicht so ein Geschmackserlebnis erwartet.
Auch meine Frau war begeistert; ihr Grashopper wurde mit Strohalmen als
"Beinchen" serviert und schmeckte ein wenig nach geschmolzenem After-Eight-Eis.
Die Cocktails haben uns zwar 20 Dollar gekostet, aber ich muss wirklich sagen, dass der
Spruch "Qualität hat ihren Preis" hier angebracht ist - nie würde ich bereuen,
soviel Geld für einen Coktail bezahlt zu haben, denn ich habe nicht nur das Getränk an
sich
bekommen, sondern ein absolut schönes Geschmackserlebnis in traumhaftem Rahmen, von
nettem Personal bedient und hervorragend in Scene gesetzt. So gesehen war der Preis nicht
zu hoch - man muss allerdings sagen, dass grade bei den Cocktails auch Maß halten
angesagt ist, denn ansonsten ist die Urlaubskasse wirklich schnell leer. Nach diesem
Erlebnis machten wir uns auf den Heimweg. Da Deutschland heute Abend um den dritten Platz
gegen Portugal bei der Fussballweltmeisterschaft kämpfte, bleiben wir wegen der
Zeitumstellung bis 0:00 Uhr wach, und schauten uns das Spiel in unserem Bungalow an. Die
erste Halbzeit schafften wir noch, danach schliefen wir beide totmüde ein. Immerhin hat
Deutschland 3:1 gewonnen, was wir am nächsten Tag sofort auf Deutsche Welle TV in den
Nachrichten sahen.
Am dritten Reisetag, dem 09. Juli 2006, hatten wir uns
vorgenommen, auf der anderen Seite der Insel, also auf der Wasserbungalowseite, zu
schnorcheln, denn dort ist bedeutend weniger Seegang und der Fischreichtum ist dort
größer. Auch sind dort, wenn auch weniger als beim Hausriff, Korallen anzutreffen. Wir
machten uns also vormittags auf den Weg, um der Sonne wenigstens etwas zu entgehen. Zur
Vorsicht hatten wir aber trotzdem weisse T-Shirts angezogen, wie im Reiseführer und auf
diversen Warnschildern am Strand empfohlen. Wir gingen also ins Wasser, und da das Meer
sehr viel ruhiger war als auf unserer Strandseite, konnten wir auch sehr viel besser
schnorcheln, und vor allem: auch etwas sehen. Wir sind ca. 150 Meter rausgeschwommen und
fanden die ersten Korallen mit Fischen. Meine Frau war sehr begeistert: Sie hat
Zebrafische, Doktorfische und Drückerfische gesehen. Zwar nicht so viele wie auf den
Fotos in den Reisekatalogen, aber immerhin. Da wir das Schnorcheln aber als sehr
anstrengend empfunden haben, hielten wir uns nur ca. 1 Stunde an dieser Stelle auf. Danach
machten wir uns am Strand entlang auf den Rückweg. Der erste richtige Schnorchelversuch
ist also geglückt; wir haben daraufhin beschlossen auch noch andere Stellen der Insel zu
"erschnorcheln" und auch das Hausriff nicht ausser Acht zu lassen.
Nach dem Mittagessen folgte ein weiteres Highlight: Meine Frau hatte
heute ihren Massagetermin. Sie war ausgesprochen skeptisch und auch ein wenig ängstlich,
und ich war eigentlich davon überzeugt, dass es ihr nicht gefallen würde. Wir gingen
also ins Spa, wo wir extrem freundlich begrüßt worden sind. Kaum haben wir an der
Anmeldung Platz genommen, kam auch schon die zuständige Masseurin, und die beiden
zogen los. Ich nutzte die Gelegenheit, während meine Frau massiert wurde, Fotos vom Spa
und der näheren Umgebung zu machen. Auf einmal kam sie mir aus einer Umkleide nur noch in
einem leichten Bademantel entgegen. Sie musste sich also doch komplett ausziehen, und das,
obwohl es eine ihrer größten Sorgen gewesen war! Ich hoffte nur, dass sie kein allzu
großes Problem damit hatte und sich während der Massage trotzdem "fallen
lassen" könnte. Mit einem leicht schlechten Gefühl verließ ich das Spa und machte
Fotos. Als ich nach ca. einer halben Stunde wieder zurück kam, erblickte ich eine völlig
veränderte Frau: Sie saß, immer noch im Bademantel, in einem sehr luxuriös
eingerichtetem Pavillon und trank ganz entspannt ein Glas Eistee, währen sie ein Grinsen
von einem Ohr zum anderen zeigte! Erstaunt und ein bischen verwundert ging ich zu ihr hin
und bemerkte dabei, dass auch ein Glas Eistee für mich wartete: For your husband...! Nun
waren wir also offiziell verheiratet! Na ja, jedenfalls fing sie an zu erzählen und ist
aus der Begeisterung absolut nicht mehr herausgekommen: Wie toll die Massage gewesen sei,
wie nett die Person, die sie massiert habe, und und und. In allen Einzelheiten erzählte
sie mir die 30 Minuten der Massage, und ich hätte niemals gedacht, dass es ihr SO gut
gefallen würde. "So lala", das war das wahrscheinlichste. "Gut" hatte
ich mir insgeheim gewünscht... aber das war Begeisterung pur, und das konnte man ihr auch
ansehen, denn sie sah wirklich vital und entspannt aus. Nachdem wir den Eistee
ausgetrunken hatten, nahm sie eine Dusche, zog sich um und wir traten den Heimweg an.
Wir setzten uns noch ein bischen in und an den Bungalow, genossen die
Ruhe und lasen beide in unseren Büchern. Dabei fing es draussen langsam an, etwas
ungemütlich zu werden, denn der Wind, der den ganzen Tag kontinuierlich stärker geworden
war, wurde nun stürmisch, und es zog sich deutlich zu. Einige Regentropfen fielen
bereits, und wir beschlossen, etwas zeitiger zum Abendessen zu gehen. Nach der Rückkehr
fing der unangenehme Teil des Abends an: Nicht nur, dass Frankreich in Endspiel der WM
gegen Italien verloren hat - wir hatten auch insgesamt 4 Mücken in unserem Bungalow, und
meine Frau wachte plötzlich auf, weil sie gleich zweimal gestochen worden ist. Und das
bei Ihrer Allergie. Die Stiche sahen ziemlich schlimm aus und wurden auch schnell
größer. Nun war natürlich die Panik da: Wo ist das Insekt? Sticht es nochmal? Die
nächtste Stunde verbrachten wir mit Mückenjagd, was absolut nervtötend ist, vor allem
um 2 Uhr nachts wenn man auch noch totmüde ist. Nachdem wir die ersten beiden erlegt
hatten und endlich wieder einschlafen wollten, flog Mücke Nummer 3 vor unserer Nase
her... Also wieder aufstehen und das Jagen beginnt aufs Neue... Ätzend, aber schlimmer
sind Stiche bei Allergie. In der Hoffnung, dass es nun nach 4 Mücken genug sei, schliefen
wir ca. gegen 3 Uhr nachts ein.
Eine Anekdote muss hier aber noch erwähnt werden: An diesem Tage
machte wie üblich unser Roomboy unseren Bungalow sauber. Wir waren draußen auf unseren
Liegen und bemerkten, dass der Roomboy unsere Hintertür auf stehen ließ. Während er am
sauber machen war, spazierte etwas misstrauisch einer der niedlichen Inselvögel in
unseren Bungalow, und schaute sich ganz in Ruhe alles an. Der Roomboy spielte mit, und so
hatte der Vogel, den meine Frau auf den Namen "Charles" getauft hatte, etwas
Zeit, um festzustellen, dass der Bungalow doch nichts für ihn sei. Er marschierte
seelenruhig wieder hinaus... und lief davon. Diese kleine Randbemerkung zeigt wieder mal,
wie zahm die Tiere hier auf den Malediven sind, da sie keine natürlichen Feinde kennen
und der Mensch sich ihnen gegenüber, so wie es scheint, sehr respektvoll verhält.
Am nächsten Tag, dem 10. Juli 2006, waren wir
natürlich beide dementsprechend K.O. und hatten wenig Lust, etwas zu unternehmen. So
relaxten wir die meiste Zeit an unserem Bungalow und lasen. Zwischendurch gingen wir im
Meer baden, was uns sichtlich aufmunterte und auch ein bischen aufweckte. Gegen Nachmittag
beschlossen wir, einen ausgedehnteren Spaziergang mit der Videokamera zu machen. Wir
gingen zum Italiener und genossen einen Capuccino und einen Cafe Firenza, und schauten uns
den enormen Fischreichtum im Wasser an. Der Kellner war so freundlich und hat für uns
einige Stücke Brot ins Wasser geworfen, worauf sich ca. 100 Fische sofort hungrig
stürzten. Danach war für meine Frau sofort klar, dass sie hier NIEMALS schnorcheln
würde. Weiter ging unser Rundgang zu den Wasserbungalows und zum Thai- Restaurant, wo ein
sehr netter Roomboy gerade damit beschäftigt war, den Parkettboden in einem der
Wasserbungalow akribisch zu bohnern. Er lud uns freundlicherweise ein, den Wasserbungi zu
besichtigen, was wir als ausgesprochen nett empfanden. Dafür bekam er auch einen Dollar,
über den er sich sichtlich freute. Die Wasserbungalows wären wegen des fehlenden
Strandes zwar nicht unser Fall gewesen, aber interessant war es auf jeden Fall mal, einen
von innen zu sehen. Nach dieser Besichtigung machten wir uns auf den Heimweg und lasen
wieder in unseren Büchern. Ich hatte meinen ersten Roman fertig und beliess es für heute
dabei. Duschen, Abendessen. Beim Abendessen beschlossen wir, um 21.00 Uhr zu der
Stingray-Fütterung zu gehen, und uns das Schauspiel anzuschauen.
Wir liefen also gemütlich dorthin, und als wir ankamen, waren bereits
einige Leute anwesend. Uns wurde von einem Aufseher ein Zettel gegeben, auf dem auf
Englisch geschrieben stand, dass man sich den Stachelrochen gegenüber sehr vorsichtig
sein sollte, da ein Stich mit dem Stachel tödlich sein kann. Es war ein ziemliches
Schauspiel! Die Rochen waren im Schnitt ca. 1 Meter lang. Sie wurden von Touristen mit
Fisch aus der Hand gefüttert und konnten so gestreichelt werden. Auch diverse andere
Großfische waren anwesend, die sich um den einen oder anderen Fischfetzen gestritten
hatten. Sogar ein Fischreiher, und eine ganze Karawane (ca. 50 Meter am Strand) Krebse
kamen angelaufen. Obwohl ich der ganzen Prozedur ein wenig zwiespältig gegenüberstehe,
denn in meinen Augen sind Rochen Wildtiere, die nicht an den Menschen gewöhnt werden
sollten, und obwohl ich selbst an so einer Fütterung nie teilnehmen würde, war es
ziemlich beeindruckend, diese riesigen Tiere mal aus nächster Nähe zu sehen. Auch meine
Frau war sichtlich beeindruckt. Ich fand die Krebse niedlich - und beeindruckt hat mich
auch, dass ein Mondfisch angeschwommen kam, denn diese Tiere bekommt man nunmal noch
seltener zu Gesicht - und ich denke, dieses Tier war, da es alleine war, auch mehr
zufällig anwesend, und nicht wegen der Fütterung. Bis auf einen kleinen Jungen hat auch
niemand von diesem Tier Notiz genommen (ausser uns). Nachdem wir in ziemlich schwüler
Luft zurückgelaufen sind, haben wir uns in den Bungalow gelegt und noch ein bischen
gelesen. Mücken konnten wir bis jetzt keine finden, bis auf das Exemplar, das sich in
meiner Sockenschublade versteckt hatte und von mir sofort erlegt worden war. Da wir in der
vorhergehenden Nacht wegen der Mücken sehr wenig Schlaf bekommen hatten, werden wir heute
Abend um so eher schlafen gehen.
In dieser Nacht war das Problem mit den Mücken besonders schlimm. Wir
saßen beim Abendessen, als meine Frau allein dort 4 Mal gestochen worden ist. Die
Allergie kam auch dann sofort... Wir haben dann beschlossen, sofort in unseren Bungalow zu
gehen, zumal wir sowieso ziemlich müde waren, denn der Tag war anstrengend. Im Bungalow
angekommen legten wir uns sofort hin und versuchten zu schlafen. Pustekuchen! Auch hier
waren Mücken anwesend, sodass der ganze Spaß von vorne begann... Ich habe in dieser
Nacht beschlossen, das das nicht so weitergehen könne. Ich wollte am nächsten Tag mit
dem Roomboy sprechen, ob es eine Lösung gegen diese nervigen Tierchen gäbe. Einige
Stunden schliefen wir dann doch noch.
Am 11. Juli 2006 haben wir uns dann einen ruhigen Tag
gemacht. Wir gingen zu der Stelle, an der wir das letzte mal geschnorchelt haben, da wir
wieder schnorcheln wollten. Allerdings waren heute Strömung und Seegang so heftig, dass
es uns nicht gelang, vernünftig zu schnorcheln, denn die Sicht war gleich null durch den
aufgewühlten Sand und bei jeder zweiten Welle schwappte Wasser in den Schnorchel. Wir
gaben unser Vorhaben also schnell auf und nutzen die Zeit im Anschluss für ein
ausgiebiges Bad im Meer. Dabei kamen uns die Wellen natürlich umso mehr zugute und wir
liessen uns ein bischen durchschaukeln. Herrlich! Auch ist ein bischen Wind da gewesen,
man konnte also von herrlichstem Wetter sprechen. Wir nahmen wie gewohnt unsere
Hauptmahlzeiten im Main Restaurant ein, und nutzten dann zum ersten Mal die Möglichkeit,
nach Hause zu telefonieren, da die Mutter meiner Frau heute Geburtstag hatte, und wir
beide der Meinung waren, dass eine Email etwas zu unpersönlich wäre. Nach diesem
Gespräch beschlossen wir noch, einen Cocktail auf das Geburtstagskind in der Mekunu-Bar
zu trinken. Immerhin hatte ich die Hoffnung, diese Nacht nicht von den Mücken belästigt
zu werden. Ich hatte ja mit dem Roomboy gesprochen und ihm auf Englisch das Problem mit
den Moskitos erklärt. Als wir abends auf unser Zimmer kamen, hatte er nicht nur
gesprüht, sondern auf meinem Bett lag auch eine große Flasche Insektenspray. Für diese
Freundlichkeit, die fast nicht mit Geld zu bezahlen war habe ich ihm 5 Dollar gegeben,
über die er sich auch gefreut hat. Derart ausgerüstet verbrachten wir diese Nacht zwar
kurz, denn es hiess um 5 Uhr morgens aufstehen (wegen der Delphin- Safari), aber ohne
Mückenstiche. Ich hatte (wohl einer Eingebung folgend) meine Anti-Allergie-Tabletten
mitgenommen, die meine Frau nun nahm. Das Problem mit den Mücken dürfte damit erstmal
erledigt sein.
Am 12. Juli 2006 standen wir also wie angekündigt um
5 Uhr morgens auf, um an dem Ausflug "Dolphin Safari" teilzunehmen. Wir mussten
uns daher um 5.30 Uhr in der Rezeption einfinden; dementsprechend kam der Weckruf des
Hotels um 5.18 Uhr unserer Meinung nach ein bisschen spät. Was solls, wir waren sowieso
schon wach und machten uns auf den Weg. Wir begaben uns mit einigen anderen Touristen an
Bord eines Motordhonis und fuhren auf die offene See hinaus. Aber auch hier hatten wir
kein Glück: Wir fuhren direkt in ein Unwetter hinein. Den Sonnenaufgang auf dem Meer
konnten wir noch geniessen, doch dann wurde es wieder dunkel und die Wellen wurden immer
höher. Nach ungefähr der Hälfte der Zeit sagte unser Bootsführer, dass er umkehren
müsse, "because the sea is too rough and wo dont have to pay for the tour".
Während er das sagte, sahen wir auf dem Wasser die Regenfront auf uns zukommen. Wie mit
dem Lineal gezogen und so heftig, wie ich es noch selten gesehen habe. In einem Augenblick
war noch alles trocken.... im nächsten Augenblick regnete es wie aus Eimern. Die See
wurde noch rauher, und unser Kapitän hatte einige Schwierigkeiten, das Boot auf Kurs zu
halten. Nach einer halben Stunde sind wir wieder in unserem Hafen auf Sun Island
angekommen - hier hatte es auch geregnet, aber nun herrschte wieder Windstille und
Sonnenschein. Obwohl wir bei der Fahrt keine Delphine gesehen hatten, war sie doch sehr
interessant und hat uns beiden großen Spaß gemacht. Nachdem wir so kräftig
durchgeschaukelt worden sind, gingen wir erst einmal in aller Ruhe zum Frühstück und
genossen die Ruhe, denn so früh war dort noch nicht viel los. Wir trugen uns sodann
sofort wieder in die Liste für die nächste Delphin-Safari ein, die in zwei Tagen
stattfinden sollte. Da wir den Ausflug nicht bezahlen mussten, hatten wir gratis einige
tolle, wenn auch stürmische Erlebnisse auf See. Da wir das Meer aber sowieso liebten,
sind wir nach dem Frühstück direkt erst einmal ausgiebig schwimmen gegangen. Herrlich,
wie gut das tat. Anschließend war Mittagessen angesagt, und im Anschluss hatten wir uns
vorgenommen, uns die Haifütterung am Thai- Restaurant anzuschauen. So gingen wir am
späten Nachmittag auch dorthin und warteten, ob etwas passieren würde. Es warren schon
einige Touristen da und warteten ebenfalls, als, unter dem kritischen Blick der dort
anwesenden, ein Ehepaar zum Schnorcheln ins Wasser ging, und zwar genau dort, wo ja gleich
die Haie gefüttert werden sollten. Natürlich waren die beiden Schnorchler Thema Nummer
eins bei den Anwesenden. Nach und nach fanden sich dort einige grosse Stingrays, etliche
kleinere Fische und auch ein paar kleinere Haie (ca. 1 Meter Länge) dort ein. Sie wurden
mit Fisch gefüttert. Die Leute machten Fotos; wir hatten an der Seite aber einen
ungünstigen Blickwinkel zum fotografieren, uns so haben wir uns das Schauspiel nur so
angeschaut. Es war zwar sehr interessant, aber die Rochenfütterung am Versorgungssteg war
um einiges interessanter, vor allem, weil man an die Tiere viel näher herankam.
Am 13. Juli 2006 standen wir gut ausgeschlafen auf,
denn wir haben uns am Vorabend früh hingelegt und konnten von daher bis morgens
durchschlafen. Der Tag begann gutgelaunt mit einem schönen Frühstück. Ich habe mir mein
tägliches Omelette dieses Mal unter anderem mit Chili machen lassen... Achtung: Das ist
nur was für hartgesottene. Nach dem Frühstück gingen wir schwimmen. Ich habe dieses Mal
beschlossen, die einsame kleine Insel, die aus einer Sandbank besteht, zu erobern. In der
Hoffnung, dass die Sandbank noch da wäre und nicht von der Strömung abgetragen, gingen
wir gut mit Sonnencreme eingeschmiert zu dem Strandabschnitt, der sich in der Nähe des
Wassersportcenters befindet.
Die Sandbank war schon da, und der Strandabschnitt war ungewöhnlich
stark bevölkert: Auf ca. 400 Meter Strand und Wasser befanden sich doch tstsächlich ca.
10 Personen! Obwohl das natürlich mit, zum Beispiel, Mallorca verglichen (wo es umgekehrt
ist: auf ca. 10 Meter Strand uns Wasser ca. 400 Personen) immer noch herrlich wenig
Menschen sind, kam es uns voll vor, denn normalerweise sieht man am Strand nie jemanden;
höchstens verirrte Wanderer. Jedenfalls stürzten wir uns ins Wasser und hatten richtig
Spaß. Ich habe meine Frau ein Stück durch den Ozean getragen, und weil die meisten
Stellen an der Sandbank so seicht waren, haben wir eine gehörige Strecke wassertretend
zurückgelegt. Zu unserem eigenen Strandabschnitt sind wir dann teils geschwommen und
teils gelaufen. Hier waren wir wieder wie gewohnt alleine und haben uns noch einige Zeit
mit dem Badevergnügen aufgehalten. Noch etwas zur Mückenplage: Die Inselverwaltung hat
wohl erkannt, dass das Problem überhand nimmt; seit gestern laufen Angestellte des Hotels
mit einer Art Laubsauger, der als Nebelwerfer funktioniert, über die Insel und räuchern
die lästigen Insekten aus. Mit vollem Erfolg; als wir heute morgen das Zimmer verließen,
befanden sich vor unserer Tür etliche (bestimmt 30 oder 40) tote Insekten. Heute haben
wir auch beim Essen und bei einer Wanderung über die Insel keine Mücke gesehen. So
lässt es sich leben... ich denke, das Mückenproblem ist damit erledigt. Meine Frau hat
auch seit 2 Tagen keinen frischen Stich mehr, und ist natürlich froh darüber. Nebenbei
bemerkt bin ich normalerweise nicht für die chemische Keule; da Mücken aber
ausschließlich Schädlinge für Mensch und Tier sind und in dieser Gegend auch noch das
gefürchtete Dengue-Fieber übertragen können, war mir die Aktion ganz recht. Am Abend
haben wir in der Mekunu-Bar wieder ein paar Cocktails getrunken.
Dabei kam ein Angestellter der Insel mit einer Salatschüssel voll mit
Einsiedlerkrebsen auf uns zu und fragte, ob wir an dem Krabbenrennen heute Abend
teilnehmen wollen. Leider ging das nicht, da das Rennen erst sehr spät am Abend stattfand
und wir am nächsten morgen wegen des "Follow the Dolphins" Ausfluges sehr
früh, nämlich um 04.45 Uhr, auftsehen mussten. Aber es war schon witzig anzusehen wie
die kleinen Einsiedlerkrebse, denn um solche handelt es sich hierbei, in der Schüssel
hin- und herwuselten. Jeder Krebs hatte eine "Startnummer" auf dem Rücken. Der
Angestellte versuchte unser Vertrauen zu gewinnen, die Kandidaten doch wenigstens mal zu
streicheln - wir hatten aber ein bischen Angst vor den niedlichen Tierchen, vor allem,
weil ein wirklich extrem großes Exemplar darunter war (ca. 6 cm Durchmesser der Muschel).
Wir tranken unsere Cocktails also in aller Ruhe weiter, und genossen
dabei den Sonnenuntergang. Als kleine Aufmerksamkeit stellte einer der Kellner uns eine
Schale mit Knabbereien auf unseren Tisch. Um diese zu beschreiben, muss ich zuerst den
Vergleich mit Deutschland nahelegen: In der Regel bekommt man in einer deutschen Bar so
etwas gar nicht, und wenn, dann die üblichen gesalzenen Erdnüsse oder eben Salzstangen.
Wir bekamen auf unserer Insel Sun Island einen Teller mit folgendem
Inhalt: Scharf gebratenen Hähnchenkeulen, Kokosnuss- Schnitze, kleine, mit
Thunfisch-Salat bestrichene, geröstete Brothappen, Krabbenchips und mit Gemüse gefüllte
Reistaschen. Insgesamt sehr lecker, und vor allem auch interessant, zu erleben, was an
Service geboten werden kann, wenn man nur will. Wo ich grade bei den Vergleichen bin! Da
ich sehr gerne auf die Details in unserer Anlage achte, fiel mir folgendes Auf: Jeden
zweiten Abend waren unsere Stoffservietten im Hauptrestaurant anders gefaltet, und zwar
jedes Mal äußerst kunstvoll. Mal als Blüte, mal als Schwan... und so weiter. Verglichen
mit deutschen Hotels bzw. Rerstaurants: Die standardmäßige "Haube" bzw.
"Bischoffsmütze"... Auch so kann man sich hier auf Sun Island von der Menge
absetzen. Von der Sauberkeit der Anlage brauche ich nicht lange zu reden, sie ist als
schon "absolut pingelig" zu betrachten. Sämtliche Wege, jede Wiese, der ach so
kleinste Strauch - alles kosmetisch perfekt gepflegt. Sogar das Pflaster wird JEDEN morgen
von einigen Hotellangestellten mit Wasser und Bürsten von den Hinterlassenschaften der
Vögel gereinigt. Gärtner sind den ganzen Tag zugange, die Vegetation in Ordnung zu
halten. Eine ganze Kolonne einheimischer Frauen fegt JEDEN TAG den kompletten Strand;
nicht ein Blättchen, nicht ein Stück Unkraut bleibt liegen. An einem Vormittag wurde es
uns doch fast zu bunt! Gleichzeitig waren folgende Personen schwer beschäftigt (wir
saßen auf unserer Terasse): Der Roomboy war direkt hinter uns emsig dabei, zu fegen. Vier
oder fünf Frauen waren direkt vor uns emsig dabei, den Strand zu fegen. Links von uns war
der Gärtner gerade dabei, die Kokosnüsse von den Palmen zu schneiden (die reifen). Und
rechts von uns (etwas weiter entfernt) war gerade ein ganzer Trupp Schädlicngsbekämpfer
dabei, die Mücken zu bekämpfen. Komfort über Komfort... nach einer Viertelstunde war
der ganze Spuk wie weggeblasen; nur die Hinterlassenschaften, nämlich absolute
Sauberkeit, waren zu sehen.
Der 14. Juli 2006 begann sehr früh, denn heute
starteten wir den zweiten Anlauf zu unserer "Follow the Dolphins"-Tour.
Pünktlich um 04.45 Uhr standen wir total verpennt auf und machten uns fertig. Da dieses
Mal etliche Leute mehr angemeldet waren, verließen wir um 5.45 Uhr mit zwei Motordhonis
den Hafen und nahmen Kurs auf die Route der Delphine. Die erste Stunde tat sich gar
nichts, und mir klangen schon die Worte des Kapitäns in den Ohren: "The Chance to
see the Dolphins is about 50:50..." Doch dann geschah es: Die erste Rückenflosse
tauchte unweit von unserem Boot im Ozean auf! Natürlich waren sofort alle Passagiere hin
und weg, auch wir waren begeister! Gebannt starrten wir aufs Meer; der Kapitän folgte mit
ganz langsamer Fahrt den Meeressäugern vorsichtig, aber stetig. Und nach und nach geschah
es, dass sich immer mehr Tiere zusammentaten. Immer wieder tauchten Sie aus dem Wasser
auf, stoben ein wenig in die Luft und versanken wieder in den Tiefen des Ozeans... am Ende
sechs oder sieben Tiere - ein eindrucksvolles Schauspiel! Da die Sonne mittlerweile hell
am Himmel stand, war die Sicht auch mehr als gut, zumal wir vielleicht nur 20 Meter von
den Tieren entfernt waren. Das Schauspiel ging über eine Halbe Stunde, solange, bis der
Kapitän zur Rückfahrt ansetzte. Es war sehr beeindruckend, diese Tiere einmal in völlig
freier Wildbahn zu erleben und zu sehen, wie sie sich verhalten.
Von derlei Erlebnissen stieg natürlich unser Appetit, und so freuten
wir uns im Anschluß an diese Tour auf ein ganz ausgelassenes Frühstück. In das
Hauptrestaurant um kurz vor acht eingetreten, stellten wir fest, dass sich in unseren
Tassen schon Kaffee befand, und zwar so, wie wir ihn mochten: Meine Frau hatte Kaffee mit
Milch; ich schwarzen Kaffee. Unser Tischkellner Afeef hatte mitgedacht... Überhaupt ist
er in den letzten Tagen etwas "aufgetaut". Immer zuvorkommend, immer höflich,
nett, aber auch distanziert... so gefällt mir ein Kellner.
Nach dem Frühstück (Omelette frisch für mich zubereitet mit
Hähnchen, Zwiebeln, Käse, Chili, Speck und Pilzen, Rinderbacon, Königinnen- Kartoffeln,
Mango-, Erdbeer- und Ananasjoghurt für mich; Vienna Rolls, diverses frisches Obst und
Joghurt für meine Frau, dazu Fruchtsäfte und eben Kaffee) gingen wir in unseren Bungalow
und relaxten auf unseren Liegen direkt vor der Tür. Als weiterer Programmpunkt stand ein
sogenannter "maledivischer Abend" in der Mekunu-Bar auf dem Programm. Er sollte
Folklore (landestypisch) geben. Wir gingen also zeitig zu der Veranstaltung, um noch
Plätze zu bekommen. Nach einer halben Stunde fing die Veranstaltung dann an, indem eine
recht große Gruppe Malediver in landestypischer Kleidung in den Saal einzog. Dabei
spielten sie auf Trommeln und anderen Instrumenten und sangen Volkslieder ihrer Heimat.
Die Show war abwechslungsreich, denn zwischen dem Gesang gab es auch Tanzeinlagen, zu
denen das Publikum, so es wollte, auch mittanzen konnte. Ein wenig später tauschte die
Gruppe mit einer anderen, die die Show fortsetzte. Die Show war insgesamt gut gemacht,
allerdings schauten wir sie uns nicht ganz bis zum Ende an, sondern gingen um ca. 22 Uhr
in unseren Bungalow. Morgen war ein großer Tag, denn dann hatten wir unsere
"Island-Discovery"-Tour, welche den größten Ausflug darstellte und den ganzen
morgigen Tag ausfüllen würde.
Am 16. Juli 2006 war es also soweit. Nach einem
gemütlichen Frühstück gingen wir mit einer Gruppe anderer Touristen von unserer Insel
an Bord des Motordhonis. Die Badesachen waren gepackt, und es konnte losgehen. Das erste
Ziel, das wir angefahren sind, war eine sogenannte "Einheimischen-Insel", die,
anders als die reinen Hotelinseln, nur von Maledivern bewohnt wird und dementsprechend
auch völlig anders bebaut und genutzt wird. Die Insel, die wir anfuhren, war ca. 2
Minuten von Sun Island entfernt und hiess "Fenfushi". Auf der Insel angekommen,
erlitten wir erst einmal so etwas wie einen "Kulturschock": Hier war es ganz und
gar nicht so schön wie auf unserer Hotelinsel, und man bemerkte das erste Mal, dass die
Malediven nun mal Teil der sogenannten "Dritten Welt" sind. Die Häuser sind
alle ziemlich marode, und es herrschen Wellblechdächer und zusammengeschusterte, teils
ziemlich baufällig aussehende Behausungen vor. Mittendrin sitzen in aller Ruhe die
Einwohner, und schauten uns zu. Die Straßen verlaufen alle rechtwinklig zueinander, und
keine Behausung darf höher gebaut sein als die höchste Palme. Insgesamt war es SEHR
ruhig und verschlafen auf Fenfushi. Die EInwohner bewegten sich sehr gemächlich...
wahrscheinlich wegen der Wärme, denn auch heute morgen war es schon über 30 Grad im
Schatten. Wir gingen mit unserer sehr netten Reiseführerin (Caroline) durch die Straßen,
und sie führte uns zu der Schule von Fenfushi, die wir besichtigten. Untypisch für ein
Land der Dritten Welt ist die hohe Alphabetisierungsrate: 98% der Erwachsenen können
lesen und schreiben! Das ist die gleiche Prozentzahl wie in den westlichen
Industrienationen - ein sehr guter Wert also. Wir konnten uns die Schule leider nicht
allzu ausführlich anschauen, da dort gerade eine Prüfung geschrieben wurde. Also gingen
wir weiter durch die Insel, als wir den Inselschmied trafen, der offensichtlich sehr stolz
auf seine Arbeit war. Weiter gings zu dem alten Friedhof der Insel. Dort angekommen, sahen
wir die unterschiedlichen Grabsteine und würden über deren Bedeutung aufgeklärt: Hatten
die Grabsteine eine Spitze, handelt es sich bei dem verstorbenen um einen Mann; war der
Grabstein oben Rund, war es das Grab einer Frau. Die Größe des Steines schlußendlich
gab Auskunft darüber, wie alt der Verstorbene geworden war. Leider waren viele sehr
kleine Grabsteine dabei; daraus kann man letztlich Rückschlüsse auf die Lebenserwartung
und die Kindersterblichkeit ziehen, die in den Entwicklungsländern aufgrund der
schlechten medizinischen Versorgung nicht gut ist.
Auf unserer Insel befand sich zudem die älteste Moschee der Malediven;
sie hatte ein neues Dach bekommen, um vor der Witterung ein bischen stärker geschützt zu
sein. Insgesamt war das Bauwerk aber wenig spektakulär, und so gingen wir weiter. Im
Prinzip hatten wir alles sehenswerte gesehen; Fenfushi hat auch nur 750 Einwohner, von
denen die meisten übrigens auf Sun Island arbeiten. Unsere Reiseführerin machte mit der
Gruppe eine Zeit aus, zu der wir wieder auf dem Boot sein sollten. Kaum war sie gegangen,
stürzten sich diverse maledivische Händler auf uns, und versuchten, uns in ihre
Souveniershops zu locken. Deutsche Sprache - schöne Sprache! Von allen Seiten hörten wir
nun: "Meine Laden ist billigste Laden, come in and look! Billiger Laden"!
Da wir sowieso einkalkuliert hatten, landestypische Souvenirs
einzukaufen, gingen wir mit einem der Händler mit und schauten uns unser Sortiment an.
Was sind das für tüchtige Kaufleute! Mit allen Mitteln versuchte unser Händler uns zum
Kaufen zu bewegen. "Look hier, very fine... billiger Laden, billiger Laden"! Das
Angebot war insgesamt gar nicht so schlecht, und in dem ersten Laden wollten wir eine
geschitzte Vase kaufen, die uns schon auf unserer Hotelinsel gut gefallen hatte.
"What Price?" "Ohh, hmmm.... 10 Dollars"! Wir schauten uns an: Zu
teuer! "What about 5 Dollars"? -darauf großes Wehklagen... Sofort wurde der
Taschenrechner bemüht, wobei ich mich frage, was es da auszurechnen gab. "Hmm 8
Dollars? biliger Laden...". Wir sagten: "6 Dollars", worauf unser Händler
mit trauriger Miene einging. Wir bezahlten mit 2 Fünf-Dollar- Noten, und erlebten
(natürlich!!) dass der nette Herr nicht herausgeben konnte: Nur 2 Dollar hatte er in
seiner Kasse... Ob man es nicht so belassen könne? Wir bestanden nach einigem hin und her
auf unserem Wechselgeld. Daraufhin kam unser netter Händler auf die glorreiche Idee, dass
er nicht wechseln könne, aber in dem Souveniershop nebenan (natürlich!) Wechselgeld
vorhanden sei. Wir könnten uns ja in diesem Shop solange umsehen (selbstverständlich),
während er das Wechselgeld besorgen würde... Und tatsächlich, ich bekam es erst, als
wir in dem zweiten Shop waren. Da standen wir nun, und auf einmal kam der Eigentümer
dieses Geschäftes auf uns zu: "Meine Laden ist billiger Laden... have a
look"...
Interessanterweise sah er unsere bereits gekaufte Vase und wollte, dass
wir noch eine kaufen. Er bestand direkt darauf: "5 Dollar, billiger Laden...".
Na ja, um das ganze abzukürzen: Wir kauften noch diverse andere Mitbringsel, und wurden
noch in anderen Geschäften mit aller Macht dazu verleitet noch weitere Vasen zu kaufen...
Es blieb aber bei einer.
Nach einer halben Stunde waren wir wieder auf unserem Boot und mit
reichlich Souvenirs ausgestattet, die wir meiner Meinung nach aber zu einem guten Preis
bekommen hatten - und Hand aufs Herz: Spaß hats auch gemacht. Allerdings waren die netten
Verkäufer bei anderen Leuten etwas erfolgreicher, denn manche kamen mit zwei großen
Tüten voller Fotoalben an Bord... Einer hatte zwei riesige Teesortimente mit allen
möglichen Sorten gekauft... und so weiter.
Es ging wieder auf See; die zweite Insel die wir besuchen, ist eine
namenlose Insel, da sie unbewohnt ist. Sie wird von der Reiseleiterin nur "Blue
Lagoon" genannt. Wir fuhren ca. 50 Minuten mit unserem Schnellboot und legten an
einem menschenleeren, weissen Sandstrand an. Die letzten Meter zum Strand mussten wir
natürlich durchs Wasser. Gut, dass wir passende Kleidung dabei hatten, denn ansonsten
wäre es kritisch geworden... Während wir uns die Insel anschauten (in 20 Minuten einmal
drumherum), brachten die Hotelangestellten schon das Essen und die Grillausrüstung an
Land, denn wir wollten ja auf unserer unbewohnten Insel ein Strandbarbecue machen. In
einer Stunde sollte es Essen geben, und wir nutzen die Zeit zum Schwimmen und zum
Einsiedlerkrebse sammeln. Sie hat sich nun auch getraut, welche auf die Hand zu nehmen;
einer (ein Baby) durfte ihr sogar am Finger ziehen. Auf der Insel waren aber auch Krebse
in Massen vorhanden, und einer niedlicher als der andere... Währenddessen gab es Essen.
Erstaunlich, was die Hotelangestellten da gechafft hatten! Es gab zwei Sorten Fisch, der
im Ganzen gegrillt wurde (ca. einen halben Meter lang pro Fisch), Hähnchen vom Grill,
Spaghetti, Folienkartoffeln, diverse Salate und Gemüse, Kuchen, Orangen, Kaffee, Tee,
eine große Auswahl an Getränken, etliche Saucen und Ketchup, und vieles mehr. Mitten auf
unserer einsamen Insel im indischen Ozean gab es sogar frische Butter, die aber nicht
einfach so da lag, sondern in einer Glasschale, die mit Eiswürfeln (!) gefüllt war,
serviert worden ist. Dazu diverse Sorten Brötchen... erstaunlich, was alles möglich ist.
Und das ganze unter tropischen Palmen, am türkisfarbenen Wasser und auf dem weissen
Korallenstrand... in aller Einsamkeit. Herrlich, da schmeckt es besonders gut... Wir aßen
in aller Ruhe, und nach dem Essen mussten wir uns erst einmal von der Anstrengung erholen.
Also: Schwimmen gehen und ein weiteres Mal um die Insel.
Nach einer weiteren Stunde ging es weiter, zu der dritten Insel: Eine
andere Hotelisel, aber eine, die ETWAS von Sun Island abweichen würde. Der Name der Insel
war "Angaga". Nach einer Fahrt von weiteren 50 Minuten betraten wir die
Hotelinsel. Wie klein ist die denn bitteschön?!? Von unserer Reiseleiterin sind wir
vorgewarnt worden: In maximal 10 Minuten ist man einmal gemütlich um die ganze Insel
hermumspaziert... Was bedeutet, dass man es auch zügig in 8 Minuten schaffen kann. Und so
klein war die Insel dann auch, denn der Besuch lief in etwa so ab: Wir legten an, gingen
über den Steg zur Rezeption, links waren Käfige mit bunten Wellensittichen, rechts der
Shop, die Bücherei, und eine Tischtennisplatte. In der Rezeption angekommen (nach 30 sec.
Fussmarsch), sahen wir gradeaus schon den Speisesaal (SEHR klein) und die Bar. Jetzt haben
wir beschlossen, dass wir uns die Insel anschauen wollten, und bemerkten dabei, dass wir
schon alles gesehen hatten. Na ja, wir waren ja auch schon immerhin 5 Minuten da.... Aber
eine Sache haben wir dann doch noch entdeckt, nämlich einen Glaskasten von der Größe
einer besseren Telefonzelle mit einem einsamen, sehr veralteten Computer darin. An der
Tür stand doch tatsächlich die gigantische Bezeichnung "Cyber-Café"... Oh je
oh je!. Wie kann ich dann meinen Laptop erst nennen? Kommunikationszentrale Malediven
Nord? Da wir mit unserer Zeit nichts anfangen konnten, machten wir das beste draus und
setzten und in die Bar, wo wir für 8 Dollar zwei Magnum aßen. Selbst in der Bar war
nichts los: Ein älteres Paar saß verträumt dort und hatte sich wenig zu sagen... der
Ventilator flappte vor sich hin, die Bedienung stützte sich auf die Theke und starrte auf
den Ozean... Es fehlte nur noch, dass wie in Western ein Dornbusch durch die bar rollte!
Hier war es aber auch sowas von tote Hose... ich frage mich, wer hier Urlaub macht! Es
dürften so ca. 60 Touristen und vielleicht 30 Angestellte auf der Insel gewesen sein.
Vergleich mit Sun Island: Ca. 750 Gäste und 900 Angestellte! Wir waren froh, als wir nach
einer halben Stunde abgelegt haben, denn wir bekamen schon jetzt einen Inselkoller... Nach
einer Rückfahrt, die ca. 90 Minuten dauerte und uns durch die Gabe von Kokosnuss und
Wassermelonenstücken versüsst wurde, legten wir glücklich und zufrieden auf Sun Island
an... und staunten: Wie groß und schön unsere Insel doch war... Mit wie vielen Leuten...
und wie schön bebaut... Herrlich! Was mir nachher noch einfiel: Ich war vor 7 Jahren im
Rahmen dieses Ausfluges auf einer anderen Insel, nämlich auf "Mirihi". Diese
ist, wie mir die Reiseleiterin auch bestätigte, NOCH KLEINER als Angaga...
Müde von unseren Erlebnissen, aber sehr glücklich und zufrieden
gingen wir später zum Abendessen und danach in die Leihbücherei, denn ich hatte einen
weiteren Roman durch und benötigte Nachschub. Danach noch schnell ins Business-Center und
anschließend ins Bett.
AM 17. Juli 2006 schließlich ließen wir es wieder
relativ gemütlich angehen. Wir verbrachten den Vormittag mit lesen, faulenzen und baden.
Leider habe ich heute beim Baden meine Sonnenbrille im Meer verloren; da wir Schnorchel
und Taucherbrille dabei hatten, starteten wir eine Große Suchaktion - leider ohne Erfolg.
Na ja, ich wollte mir ja sowieso eine neue Brille kaufen... Ich war nur froh, dass ich
nicht meine richtige Brille im Wasser auf hatte, denn das wäre eine ziemliche (und auch
teure) Angelegenheit geworden. Während ich das hier schreibe, hat meine Frau gerade ihre
zweite Massage-Sitzung. Sie hat wieder die "Back Rejuvenator"-Massage gewählt,
weil ihr die beim letzten mal so gut gefallen hat. Sie ist natürlich ein bischen nervös
wegen ihrer Mückenstiche, die sie an den Oberarmen hat, aber ich denke dass die Masseuse
darauf achten wird. Wir haben heute einmal Kassensturz gemacht, da wir wissen wollten, wie
hoch unser Kontostand mittlerweile ist. Dabei kam heraus, dass wir knapp 500$ offene
Rechnung haben - wir liegen also absolut im Rahmen dessen, was wir uns vorgenommen hatten.
Da wir (leider) nur noch 4 Tage hier vor Ort sind, und keine größeren Ausgaben mehr vor
uns haben, werden wir wohl nicht mehr als 600 Dollar für den Urlaub an Nebenkosten
brauchen. Die Massage, die sie heute bekam, gefiel ihr noch besser als die vom letzten
Mal. Das lag wahrscheinlich daran, dass die Person, die sie dieses Mal betreute, noch
netter war und ihr während der Massage ziemlich viel erklärt hatte. Nach der Massage
haben wir beide beschlossen, noch ein wenig am Strand spazieren zu gehen; bei der
Gelegenheit wollte ich noch einige Fotos machen. Dabei ereignete sich fast Katastrophe
Nummer zwei (nach der Sonnenbrille): Ich habe mir meine sämtlichen Kameraakkus in die
Tasche meiner kurzen Hose gesteckt, damit ich unterwegs wechseln hätte können. Na ja,
eine halbe Stunde später hat man sowas natürlich vergessen - und spaziert gutgelaunt
mitsamt der Badehose ins Wasser... Ging gerade noch mal gut, die Akkus sind zwar leicht
nass geworden, aber ich konnte sie noch retten. Damit reicht es mir aber heute mit den
Katastrophen... Aber dieser kleine Zwischenfall zeigt das typische Leben auf einer
Malediveninsel: Das Meer ist alles bestimmend. Selbst bei einem kleinen Strandspaziergang
kommt man nicht umhin, mal eben ins Wasser zu gehen, um sich abzukühlen. Man sollte dann
aber leere Taschen haben.
Heute Abend wollen wir nochmal zu der Rochenfütterung am
Versorgungssteg gehen, da ich beim ersten Mal meinen Fotoapparat nicht dabei hatte. Bei
der Rochenfütterung angekommen, begann ich zunächst, Fotos zu machen. Dabei begann meine
Frau, sich immer mehr zu trauen: Erst stand sie oben auf dem Steg, und hat gefilmt. Dann
ging sie auf den Strand, und mit den Füßen leicht ins Wasser. Und auf einmal wollte Sie
die Rochen auch füttern! Ich habe gedacht, ich höre nicht richtig - aber ich habe mich
auch gefreut, dass sie sich traut. Wir fanden am Strand einen Fisch, den ein Angestellter
hergeworfen hatte, und sie fütterte tatsächlich einen der großen Rochen. Sie
streichelte ihn auch, und stellte fest, dass die Rochen den Fisch wie ein Staubsauger
ansaugen und dass sie sich rau anfühlen. Davon nicht genug bekommen, fütterte sie gleich
noch einen zweiten Rochen. Wir schauten uns dann noch eine ganze Weile das Spektakel an;
sehr zu meiner Freude waren auch junge Schwarzspitzen-Riffhaie dazugekommen, die teilweise
schon ganz schön energisch um die Fische kämpften, obwohl sie noch ziemlich klein waren.
Aber es sind halt Raubfische... Übrigens gibt es noch eine Ergänzung zu dem Thema
"Mücken". Hier auf der Insel haben wir das Thema ja in den Griff bekommen, wie
ich oben geschrieben hatte. Leider hatte sich meine Frau bei dem Auflug "Island
Discovery" aber 10 neue Mückenstiche geholt, von denen 3 Stück mittlerweile (2 Tage
später) einen Durchmesser von jeweils fast 10 Zentimetern erreicht haben. Sie kann
deswegen wieder schlechter schlafen, denn natürlich jucken und schmerzen die Stiche
dementsprechend, und da sie sich zu richtigen "Beulen" entwickelt haben, weiss
sie leider auch nicht recht, wie sie sich hinlegen soll. Es ist schon merkwürdig, ich
habe in der gesamten Zeit und in meinen 3 Wochen Urlaub in 1999 nicht einen einzigen Stich
abbekommen. Es ist also mit Vorsicht zu genießen, dass in diversen Internetforen und auch
Reiseberichten immer geschrieben wird, dass das Mückenthema auf Sun Island keines sei.
Sicherlich, wenn ich alleine hier gewesen wäre, dann hätte ich auch so geschrieben -
aber aus ihrem Blickwinkel sieht das Thema nun ganz anders aus; sie hat mittlerweile 34
Mückenstiche, und da sie Allergikerin ist, hat sie natürlich um so mehr daran zu
knacken. Erschwerend kommt noch dazu, dass das Antiallergikum Nebenwirkungen in Form von
Durchfall und Magenkrämpfen ausgelöst hat, und daher nicht mehr von ihr genommen wird.
Trotz alledem lassen wir uns diesen Urlaub nicht mies machen. Da wir wissen, dass wir das
Mückenproblem auf unserer Insel nun im Griff haben (Autan und Insektenspray sei Dank),
und da wir auch keinen Ausflug mehr machen werden, dürfte hier eigentlich nichts mehr
passieren. Es dauert halt nur ziemlich lange, bis die alten Stiche abgeheilt sind...
Am Diensttag, dem 18 Juli 2006, gingen wir etwas
später zum Frühstück, da wir um 10 Uhr die Fahrt mit dem Glasbodenboot gebucht hatten
und nicht für eine Stunde wieder in unseren Bungalow zurück wollten. Die Fahrt mit dem
Glasbodenboot war sehr interessant und hat sich auf jeden Fall gelohnt. Wir sind das
Hausriff entlang gefahren, und haben hunderte von tropischen Fischen und auch etliche
Korallen gesehen. Alleine die Sichtweise durch die Plexiglaskuppel ist sehr interessant -
es ist wie schnorcheln, halt nur trocken. Ausserdem kann mal sehr gut Fotos machen oder
dabei filmen. Man hat auch einen größeren Aktionsradius; so sind wir ein ganzes Stück
an der Riffaussenkante entlanggefahren, und konnte sehen, wie es in einem 45° Winkel
steil nach unten ging. Dabei hat man alle
Farbschattierungen von helltürkis bis ganz dunkelblau stufenlos sehen
können. Sobald man wieder ins Riff kam, war natürlich viel mehr Leben da. An manchen
Stellen hat der Bootsführer angehalten und wir konnten uns von der Strömung mitziehen
lassen. Dabei kamen manche Fische ganz nah an die Glaskuppel heran. Ein
aussergewöhnliches Erlebnis, und mit der Länge von einer halben Stunde (für 16 US-$ pro
Person) auch spontan ohne größere Vorbereitungen buchbar. Buchen kann man die Fahr
übrigens an der Rezeption. Im weiteren Verlauf des Tages hatten wir vor, wieder einen
oder zwei Cocktails zu geniessen. Da mir die Mekunu- Bar aber oft zu "rummelig"
ist, hatte ich beschlossen, mal die "Club Green Bar" aufzusuchen, denn laut des
Schildes, welches davor angebracht ist, gibt es dort auch frisch gepresste Säfte.
Ausserdem ist die Club Green Bar sehr klein (es stehen gerade mal drei Tische innen drin
und drei weitere auf der Wiese) und wirkt daher sehr gemütlich. Vor dem Mittagessen
gingen wir also dorthin; wir waren, von einem anderen Paar mal abgesehen, alleine.
Ich bestellte mir einen frisch gepressten Melonensaft und meine Frau
eine Lime Soda, ebenfalls frisch gepresst. Während er uns bediente, lernten wir den
Kellner, er heisst Alphonse, kennen und mögen, denn er ist mit Abstand der
allerfreundlichste Mensch, den ich auf Sun Island bis jetzt gesehen habe. Er ist immerzu
am lächeln, extrem nett und gibt sich eine Mühe, an der man aber auch nicht das
Allerkleinste auszusetzen hat. Es ist schon fast rührend zu betrachten, wie er sich um
uns alleine (die beiden anderen Gäste waren schon gegangen) gekümmert hat: Er lief alle
paar Minuten mit seinem Serviertablett zu uns herüber, erkundigte sich, ob alles in
Ordnung sei, ob alles gut sei, ob wir zufrieden wären. Mein Saft war ausgezeichnet, und
auch die Menge hervorragend (ich schätze so 400ml) und meine Frau war auch absolut
zufrieden.
Dazu das absolut gemütliche Ambiente: Zu amerikanischen Schlagern der
50er und 60er (Bridge over troubled Water und so weiter) und der wirklich schön
gestalteten Gartenlandschaft mit der Bird-Area und dem entsprechend vielen Baby-Vögeln
macht es einfach Spaß, den lieben Gott einen guten Mann sein zu lassen und ausgiebig zu
relaxen, zumal man hier wirkliche Ruhe uns Beschauligkeit finden kann. Dermassen
begeistert, haben wir beschlossen, nach dem Mittagessen erst ein wenig schwimmen zu gehen,
was wir auch taten, und anschließend wieder zu Alphonse und seiner "Club Green
Bar" zu gehen. Diesmal genehmigte ich mir einen alkoholhaltigen Cocktail namens
"Eye opener", und meine Frau einen Saftcocktail. Beide waren sehr gut, und
meiner vor allen Dingen auch sehr stark! Während wir uns mit Alphonse über die WM 2006
auf englisch unterhielten, genossen wir unseren Aufenthalt. Es war so angenehm und
gemütlich dort, dass wir danach noch einen Kaffee und eine heisse Schokolade bestellten.
Wir werden mit Sicherheit nicht mehr so häufig in die Mekunu-Bar gehen, sonder mehr in
die "Club Green Bar", zumal es dort dasselbe Angebot an Getränken gibt wie
überall anders auch - mit dem Unterschied, dass sich die Bedienung dort unendlich viel
mehr Mühe gibt und wegen der sehr beschränkten Gästeanzahl auch viel gemütlicher ist.
Ich denke mal, dass wir morgen dort wieder hängen bleiben werden...
Der Mittwoch, 19. Juli 2006, stand unter der Prämisse
"neue Geschmäcker ausprobieren". Wir gingen zuerst nach de Frühstück
schwimmen und sonnenbaden. Danach wollten wir wieder in die "Club Green Bar".
Dort angekommen, wurde uns sofort eine umfangreiche Saftkarte vorgelegt. "Pineapple,
Orange, Melon, Lime, Noni,..." Hmm Noni? Was ist denn das wohl? Meine Frau, neugierig
wie sie ist, wollte gerne einmal ausprobieren, was Noni-Saft ist. Wir bestellten also
einen dementsprechenden Saft beim Kellner, worauf uns dieser entsetzt anstarrte und uns
folgendes erklärte: "Ohh, its smells not good and it tastes not good, but the effect
is about 110%". Leicht verunsichert waren wir schon, aber wir haben uns gedacht, dass
der Saft nicht sooo schlimm sein könne, wenn er auf der Karte steht. Wir wiederholten
also unsere Bestellung, worauf der Kellner wiederholte, dass er uns ausdrücklich warnen
müsse, denn der Saft schmecke wirklich schlecht und rieche auch dementsprechend.
Trotzdem! Wann bekommt man schon einmal die Gelegenheit, die Nationalfrucht der Malediven
zu probieren? Der Kellner brachte uns also einen Noni-Saft, der zwar nicht angenehm, aber
auch nicht wirklich schlecht schmeckte. Was jetzt kam, zog uns aber die Hosen aus. Zum
probieren brachte uns der Kellner ein ca. viertelvolles Schnapspinnchen mit sogenanntem
"Noni-Wein". Wo wir schon mal dabei sind und so... Mein Gott, ich kann
überhaupt nicht beschreiben wie das Zeug geschmeckt hat! Es hat dermaßen stark nach
Schweißfüssen gerochen... und auch geschmeckt! So etwas ekelhaftes haben wir im Leben
noch nicht probiert! Mir war danach ganz anders... Auf die Frage, ob unser Kellner soetwas
trinken würde (ist ja immerhin maledivischen Ursprungs) schüttelte er entsetzt den Kopf
und sagte "bäh". Alles klar... Nachher fand ich einen Zettel, auf dem stand,
wie dieser alkoholfreie Wein hergestellt wird: Die Nonifrüchte (die ja frisch schon
"merkwürdig" schmecken) werden kleingepresst und dann in der tropischen Wärme
sehr lange stehen gelassen, bis sie vergoren sind. Oh je... Auf die Frage, was in unserem
Noni-Saft denn alles drin wäre (schließlich schmeckte der im Vergleich mit dem Wein wie
das beste Getränk der Welt) bekamen wir nur zur Antwort (sinngemäß übersetzt): Da ist
nicht nur Nonifrucht drin, der Saft ist leicht verändert... sonst könne man den nicht
trinken so furchtbar wäre der! Immerhin soll der Saft gegen Magenprobleme helfen. Da wir
vom Probieren nicht genug bekommen haben, dachte ich mir, ich probiere mal den Longdrink
Nummer eins, nämlich einen Martini. Da dieser aus purem Gin und Vermouth besteht, und ich
ein für diese Mischung riesiges Glas bekam, war ich nach nur einem einzigen natürlich
dermaßen bedient... Mir ist ganz schwummerig geworden. Und immer noch hing der
Noniwein-Geschmack im Hals fest... das war ein Genuß. Aber wie meine Frau schon sagte:
Immerhin kann man sich jetzt darüber unterhalten. Ich hatte die Idee, eine kleine
Nonifrucht mit nach Hause zu nehmen, damit man diese zeigen kann. Die Früchte sind ca. so
groß wie ein Hühnerei. Daraufhin warnte uns unser Kellner, dass in diesem Falle die
Frucht den ganzen Koffer vollstinken würde. Soviel zu Noni... Also, wenn wir jemals
wieder in diese Gegend kommen, wissen wir immerhin, was wir garantiert nicht bestellen
werden.
So, nun ist er da, der 20. Juli 2006, unser letzter
Tag auf Sun Island. Wir sind zwar morgen noch da, aber da unser Flug mit dem
Wasserflugzeug direkt morgens geht, zähle ich diesen Tag nicht mehr als Urlaubstag. Was
haben wir heute gemacht? Vor allem haben wir uns ganz in Ruhe von der Insel verabschiedet.
Angefangen haben wir dabei mit dem Meer. Noch einmal ganz bewusst baden und das Gefühl
geniessen - und nochmals erleben, wie schön die Natur hier ist. Wenn man sich dabei Zeit
läßt, wird er Abschied sogar zu einem schönen Erlebnis. Dann kam natürlich das so
beliebte Kofferpacken an die Reihe - was sein muss, muss eben sein. Wobei die Zeit, die
wir fürs Packen benötigten, ungleich kleiner war als die Reisevorbereitungen für den
Hinflug. Hierbei stellte ich aber (wie jedesmal) fest, dass ich viel zu viel Klamotten
mitgenommen habe. 4 Hosen und 3 T-Shirts habe ich gar nicht gebraucht; die Badelatschen
nichtmal angehabt. Auch die beiden großen Strandhandtücher hätte ich zu Hause lassen
können. Na ja, hinterher ist man immer schlauer... Sprachs, und wird beim nächsten mal
wieder zuviel einpacken. Mittlerweile sind die Abflugdaten auf unserem Fernseher
ersichtlich, und so wie es scheint, werden wir noch auf Sun Island frühstücken können.
Darüber sind wir natürlich froh! Wohlgemerkt: Wir haben Abflugzeit 09.15 Uhr morgens;
die armen Leute mit dem Speedboat fahren hingegen schon um 04.15 Uhr los. Dass wir über
unser Wasserflugzeug mehr als glücklich sind, brauche ich wohl nicht zu erwähnen. Und
sonst? Nicht viel - außer: Wir waren noch ein letztes mal in der "Club Green
Bar" und haben uns einen Kaffee bzw. einen Mehrfruchtsaft gegönnt. Wie immer alles
absolut hervorragend... und auch hier mit Genuss verabschiedet. Im Moment sitzen wir mit
gepackten Koffern im Bungalow, aber selbst jetzt kommt keinerlei Streß auf: Man merkt,
dass der Urlaub vom Erholungswert auf jeden Fall ein voller Erfolg war. Heute Abend werden
wir noch das Krabbenrennen besuchen, allerdings nicht aktiv daran teilnehmen, denn als
Gewinn winkt "a lot of Beer for your Holiday...", und wir fliegen ja nunmal
morgen. Aber interessant wirds bestimmt trotzdem. Danach ist Bezahlen angesagt, denn
spätestens 22.30 Uhr ist bei uns "Credit Closed". Ich bin mal gespannt, wie
hoch die Summe sein wird, denn die letzten Tae ist doch noch ganz schön was
zusammengekommen. Ich denke mal so ca. 650 US-$ werdens sein. Aber das liegt absolut im
Rahmen; ich habe mir vorgenommen, nicht mehr als 800 US-$ auszugeben.
Der 21. Juli 2006 stand ganz im Sinne der Abreise. Wir
waren froh, dass wir noch richtig frühstücken konnten, und hielten uns auch
dementsprechend lange damit auf, da wir ja irgendwie die Zeit rumkriegen mussten. Wir
wurden dann (nachdem wir uns von unserem Kellner Afeef verabschiedet hatten) um 09.15 Uhr
mit dem Boot abgeholt. Die Fahrt zur Plattform ging recht schnell, und ehe wir uns
versahen, waren wir schon im Wasserflugzeug. Dieses startete auch pünktlich, und nach 28
Minuten Flugzeit erreichten wir Male International Airport. Dort angekommen, checkten wir
ein und betraten nach einer kurzen Wartezeit, die uns aber sehr schnell vergangen ist, das
Flugzeug. Insgesamt muss man sagen, dass die Wartezeit in Male viel schneller vorbeiging
als in Düsseldorf; zumal dort wirklich alles "Hand in Hand" geklappt hat.
Sämtliche Abläufe waren reibungslos und gut organisiert. Wir befinden uns jettz gerade
im Airbus; knappe 2 Stunden FLugzeit sind bereits um und gleich soll das Essen serviert
werden. Ich werde die Flugzeit, die noch vor uns liegt, dazu nutzen, ein abschließendes
Fazit über die letzten 2 Wochen zu verfassen. das Essen im Flugzeug war übrigens mal
wieder nicht schlecht, aber es handelte sich eher um einen kleinen Snack als um eine echte
Mahlzeit...
FAZIT: Das Hotel bzw. die Anlage: 5 von 5 Sternen
Die gesamte Hotelanlage ist in einem ausgesprochen gutem Zustand. Wo
man hinschaut - alles ist sehr gepflegt und ordentlich. Die Zimmer entsprechen unserer
Meinung nach nicht ganz dem Standard, den wir erwartet haben, aber sie sind für
landestypische Verhälntnisse geradezu luxuriös. Es war alles an seinem Platz; gut fand
ich, dass der Zimmersafe kostenlos und einfach zu benutzen war, und auch für die
technische Ausrüstung geräumig genug war. Des weiteren vorteilhaft sind die zahlreich
vorhandenen Seifen,- Shampoo- und Conditionerspender. Man kann also seine Kulturtasche um
einiges erleichtern. Das Bad an sich war modern eingerichtet; alles funktionierte und war
recht neuwertig, was man bei einer Anlage in diesem Preissegment und aufgrund des geringen
Alters (Fertigsstellung Mai 1999) aber auch erwarten kann. Eines der Highlights in unserem
Super-Deluxe-Bungalow war natürlich die Außendusche. Zwei Vorteile hat man hier: Erstens
ist die Außendusche sehr viel geräumiger als eine herkömmliche, und zweitens hat man
den ganzen Wasserdampf nicht im Bungalow; die Luft ist auch so schon feucht genug.
Außerdem ist das Bad dadurch geräumiger, und es steht eine Wäscheleine drau0ßen zur
Verfügung. Dieses ist gut für die Badesachen, die im Bungalow wohl nicht so recht
trocknen würden. Wie erwartet war der Bungalow komplett gefliest, und ließ sich dadurch
auch schnell reinigen. Etwas übertrieben war unserer Meinung nach vielleicht die
Häufigkeit der Reinigung unseres Bungalows. Der Roomboy kommt morgens und abends, und das
an jedem Tag in der Woche. Es ist die Frage, ob man pro Woche wirklich 14 Reinigungen
braucht... Ich denke, es hätte gereicht, wenn der Roomboy einmal täglich gekommen wäre.
Wir haben daher auch an manchen Abenden das "Privacy Please"-Schild an die Tür
gehängt, weil wir nach der morgendlichen Reinigung den ganzen Tag unterwegs gewesen sind
und nichts schmutzig gewesen wäre.
Die Insel:
Sun Island hat gerade für Einsteiger und Urlauber, die sonst in etwas
"quirligeren" Urlaubsregionen Urlaub verbringen, den entscheidenen Vorteil, dass
die Insel für maledivische Verhältnisse extrem groß ist. Da meine Frau das erste Mal
auf einer Malediveninsel Urlaub machte, war das für uns von Vorteil. Man kann sich, wenn
man möchte, die Füße vertreten: Einmal um die Insel spazieren dauert ca. 70 Minuten.
Das ist für deutsche Bedürfnisse manchmal zwar etwas wenig, wir haben aber auch eine
Insel kennen gelernt, um die man in maximal 10 Minuten spazieren konnte. Auch sonst hat
die Größe von Sun Island klare Vorteile, denn alleine die Flora und Fauna ist
sehenswert. Und die Vogelwelt braucht nun mal den Platz, um bestehen zu können. Durch die
Größe ist man natürlich auch auf Wunsch ziemlich abgeschieden: Obwohl an die 700
Urlauber auf Sun Island Platz finden, hat man immer noch genügend Privatsphäre, und zwar
dann, wenn man möchte. So man nicht will, kann man sich ins Inselzentrum begeben und ist
sogleich unter Menschen. So kann sich jeder den Urlaub ganz nach seinem Gusto
zusammenstellen. Diese Möglichkeit fehlt auf jeden Fall auf kleineren Inseln!
Die tropische Vegetation hat in den Bereichen, in denen sich die
Touristen aufhalten, parkähnlichen Charakter. Alles ist bis aufs Äusserste gepflegt;
eine ganze Gruppe von Gärtnern ist den ganzen Tag damit beschäftigt, die Anlagen
ordentlich zu halten. Das gipfelt natürlich manchmal in etwas kuriosem Verhalten: Sobald
ein Vogel oder Flughund mal ein "kleines Geschäft" aufs Pflaster gemacht hat,
sind sofort einige Männer mit Wasserschläuchen und Bürsten vor Ort, um das Pflaster
wieder zu reinigen. Ob das nötig ist: keine Ahnung, aber es sieht halt gut aus. Eine
weitere Besonderheit ist die, wie ich sie mal nenne, "Strandkolonne". Es handelt
sich hierbei um einen Trupp Frauen, die im Allgemeinen jeden Morgen in gebückter Haltung
mit einem Palmenbesen den Strand fegen. Natürlich fallen bei jedem Windstoß Blätter,
Blüten und sonstige pflanzliche Abfälle auf den Strand. Morgens sieht man diese
besonders gut. Nun fegen die Frauen den Strand so penibel sauber, dass nicht das kleinste
Blättchen liegen bleibt, und zwar so gründlich, dass auch die Stellen unter und zwischen
Sträuchern nicht ausgelassen werden. Ansonsten haben natürlich alle anderen Anlagen auf
Sun Island Bilderbuchcharakter. Alles ist TOP gepflegt, sauber, ordentlich und in
einwandfreiem Zustand. Von daher ist es nicht übertrieben, 5 von 5 Sternen dafür zu
vergeben.
Das Personal / die Angestellten von Sun Island:
Das Personal unserer Ferieninsel entstammt einer uns völlig fremden
Kultur, und so ist es schwer, dieses nach deutschen Maßstäben zu bewerten. Eines ist
aber auf jeden Fall aufgefallen: Alle Menschen sind durchgehend freundlich und offen den
Touristen gegenüber. Wem man auch begegnet, er wird freundlich grüßen oder zumindest
"Hello" sagen. Allerdings sind die Bewohner der Inseln am Anfang eventuell etwas
zurückhaltender, was ich anhand unseres Kellners Afeef gut schildern kann. Am Anfang
hatten wir den Eindruck, dass er uns gegenüber zwar freundlich und höflich war, aber
trotzdem etwas "kühl" wirkte. Ich führe diese Tatsache darauf zurück, dass er
uns wohl erst kennen lernen wollte, denn nach einigen Tagen änderte sich sein Verhalten
deutlich. Immer aber war er zuvorkommend, und zwar auf eine äußert angenehme Weise: Man
bemerkte ihn manchmal gar nicht, aber zum Beispiel die Kaffeetassen waren immer gefüllt.
Auch erkundigte er sich oft nach unserem Wohlbefinden, und ich hatte den Eindruck, dass es
sich nicht um die bei uns Deutschen allseits so beliebte "Pflichtkonversation"
handelte, sonder ehrlichem Interesse entsprang. Auch unser Roomboy war sehr nett und
höflich: Nach einem Mückenspray gefragt, hat er sich fast überschlagen, um mir eines zu
besorgen. Der Gipfel an Freundlichkeit allerdings war der Kellner der "Club Green
Bar", Alphonse. Wie schon oben beschrieben ist er eine Seele von Mensch und wirklich
immer am lächeln! Der einige Nachteil der mir beim Personal aufgefallen ist, bezieht sich
auf das leidige Thema Trinkgeld. Natürlich wird erwartet, dass man als Tourist für
bestimmte Dienstleistungen Trinkgeld parat hält. So hat natürlich der Kofferträger (als
Beispiel) seinen Dollar bekommen; auch unser Kellner und unser Roomboy sind nicht leer
ausgegangen. Wenn dann aber am Strand jemand vorbeikommt, um uns eine Muschel zu geben,
ist das zwar nett, aber um so lästiger, wenn er anschließend Minutenlang um uns
herumschlawenzelt und so tut, als wenn er sich die Gegend anschaut. Natürlich spekulieren
diese Leute auch auf Ihren Dollar, aber manches mal fühlt man sich als Tourist schon fast
genötigt, Trinkgeld zu geben. Und das ist es, was ich nicht mag: Ich bin gerne bereit,
gute Dienstleistungen oder besondere Freundlichkeiten mit Trinkgeldern zu belohnen, aber
ich verliere den Spaß daran, wenn es wir selbstverständlich und schon fast
"erzwungen" gegeben wird. Man könnte ja nun sagen, dass man nichts zu geben
braucht, aber wie lange wäre er dann um uns herumgelaufen? Zweites Beipiel war der
"Kokosnuss-Mann". Er kam vorbei, bewaffnet mit einer Machete, und fragte uns, ob
wir eine Kokosnuss haben möchten. Natürlich sagten wir ja, und natürlich wussten wir
von seiner Aktion schon vorher aus dem Internet. Es war klar, dass er ein Trinkgeld
bekommen würde. Dieses hatten wir am Strand aber nicht sofort griffbereit, sondern in
unserem Bungalow liegen. Und was machte unser Kokosnuss-Mann? Er stellte sich direkt vor
uns hin, und begann fürchterlich langsam, an einem Stein seine Machete zu schärfen. Da
meine Frau einiges an Zeit benötigte, den Dollar zu holen, konnte ich ihm dabei
zuschauen. Ich glaube, der wäre beinahe den ganzen Tag da stehen geblieben - aber sobald
er sein Trinkgeld hatte, war die Machete plötzlich scharf genug und er zog weiter. Für
das Personal würde ich von daher 4,5 von 5 Sternen vergeben.
Das Essen:
Hauptsächlich Asiatisch ausgerichtet, war die Verpflegung auf der
Insel natürlich eine schöne Abwechslung gegenüber der "Heimatkost". Das Essen
war gut zur Hälfte europäisch-kontinental ausgerichtet und zur anderen Hälfte rein
Asiatisch, und zwar nicht verfälscht wie bei unseren China-Restaurants, sondern echt
asiatisch, was ich manchmal deutlich zu spüren bekam. Dazu später mehr. Die Qualität
der einzelnen Speisen war über die gesamte Urlaubsdauer hervorragend. Das Gemüse war
bissfest, die Nudeln auch, und das Fleisch und der Fisch waren so zubereitet, dass die
zwar "durch" waren, aber nicht zerfielen. Mich als jemanden, der gerne
ausprobiert, hat natürlich der asiatische Teil mehr angesprochen, denn Schnitzel und
Nudeln kann ich auch zu Hause essen.
Mein größtes Interesse fiel dabei auf die sogenannten
"Currys". Diese sind mit Eintopfgerichten zu vergleichen, und mal auf
vegetarischer Basis, aber auch mal mit Fleisch. Allen Curries gemeinsam ist jedoch die
Schärfe des Gerichtes, die manchmal stark, öfter aber als schon fast höllisch
bezeichnet werden kann. Menschen mit empfindlichem Magen sollten hier aufpassen. Es
schmeckt aber dafür wirklich gut; dass ein Gericht gar nicht gefallen hat kam nicht vor -
höchstens mal, dass es zwar geschmeckt hat, aber nicht "sehr gut" war.
Allerdings muss auch erwähnt werden, dass aufgrund der Vielfalt jeder auf seine Kosten
kommen dürfte. Einzig das Frühstück war für uns Europäer etwas gewöhnugsbedürftig,
aber keinesfalls schlecht: Es gibt keine dunklen Brotsorten und "krosse"
Brötchen.
Auch Wurst haben wir in den zwei Wochen unseres Aufenthaltes vergeblich
gesucht. Die drei Käsesorten (Allgäuer Emmentaler, Edamer und Gouda) sind auch nicht
gerade landestypisch. So konzentriert man sich auf das nach Wunsch zubereitete Omelette,
nimmt gerne gebratenen Frühstücksspeck (vom Rind!!) und Müsli, Obst oder Joghurt. Die
Auswahl an Brotsorten ist sehr groß; von Baguette über Croissants und gefüllten
Milchbrötchen bis hin zum sogenannten "Craft Korn Bread" war alles vertreten -
nur eben weich und nicht kross. Auffallend war während der Mahlzeiten auch die
Anwesenheit von etlichen Köchen. Man wurde an fast jedem Stand bedient - so wurde einem
von der Lammkeule ein Stück nach Wunsch abgeschnitten, und am nächsten Stand füllte der
Koch nach belieben Gemüse oder sonstige Speisen auf. gut fand ich dabei, dass man diese
Dinge aber auf Wunsch auch selbst erledigen konnte. Schön war auch die Art, manche
Speisen anzurichten. Gerade in der "Asien-Ecke" waren die unterschiedlichen
Gerichte sehr appetitlich in kleinen Tongefäße angerichtet, die innen mit
Bananenblättern ausgeschlagen waren. Gerade die kleinen Mengen, die so präsentiert
werden, regen natürlich zum probieren an.
Die Essenszeiten waren sehr großzügig bemessen: Morgens hatte man von
07.30 Uhr bis 09.30 Zeit zu frühstücken, das Mittagessen gab es in der Zeit von 12.30
Uhr bis 14.00 Uhr und das Abendessen konnte von 19.30 Uhr bis um 21.00 Uhr eingenommen
werden. In zwei Wochen unseres Aufenthaltes hat sich kein Essen wiederholt; lediglich die
Beilagen wie Kartoffeln oder Reis wurden oft gereicht, aber auch auf Sun Island können
die Köche das Rad nicht neu erfinden. Alles in allem war die Verpflegung als sehr gut
anzusehen - von daher 5 von 5 Sternen.
Der Pool / der Schwimm- und Spaßbereich:
Da das Meer auf Sun Island allen Wünschen gerecht wird, habe ich auch
bei meinem zweiten Aufenthalt auf dieser schönen Insel keine Zeit und keine Lust gehabt,
den Pool zu testet - von daher keine Bewertung. Allerdings war auch dort alles sehr
gepflegt und sauber und keineswegs überlaufen. Einzig die Poolbar wurde oft von von
AI-Gästen belagert.
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