Das Flair der Malediven
Gleich vorweg: Das Flair der Malediven ist wirklich ansteckend. Vor
einem Jahr waren wir zum ersten Mal auf Sun Island (SI). Und kaum waren wir zurückgeflogen,
gab es nur mehr eine Frage: Wann fahren wir wieder auf die Malediven. Die Entscheidung
fiel dann sehr rasch und nun waren wir zum zweiten Mal auf SI.
Der Flug diesmal war mit Lauda Air / Austrian Airlines von Wien über
Colombo nach Male und direkt zurück nach Wien. Vergangenes Jahr sind wir mit Condor
Wien-Frankfurt-Male-Frankfurt-Wien geflogen. Ich kann nur allen Österreichern empfehlen,
nicht über Deutschland zu fliegen. Der Grund sind unendlich lange Wartezeiten, zum
Beispiel am Rückflug in Frankfurt fünf Stunden. Interessanter ist da schon z.B. ein Stop
Over am Golf mit Emirates.
Diesmal leisteten wir uns die Business Class (Aufzahlung für Hin- und
Rückflug 650 Euro). Wir waren recht zufrieden, man kann einfach seine Beine ausstrecken.
Auch das Essen ist besser und die Flugbegleiter sind freundlicher. Nur die Sitze sind
etwas alt, sollen laut AUA aber demnächst ausgetauscht werden. Nicht so freundlich war
die AUA-Business Class Lounge am Wiener Flughafen. Da wurden wir nämlich rausgeschmissen,
da ein Business Class Ticket auf einem Charterflug nicht zur Benutzung der Wiener Business
Class - Lounge berechtigt. Was nirgends steht. Anders in Male, wo wir problemlos die
Lounge benutzen durften.
Die Einreiseformalitäten in Male sind relativ einfach und dauern rund
eine halbe Stunde. Ein Einreiseformular ist bereits im Flugzeug auszufüllen. Das Gepäck
wird auch bei der Einreise durchleuchtet. Doch Achtung: In Male wird mit den
Gepäckstücken sehr grob umgegangen. Meine Empfehlung ist nur alte Koffer mitzunehmen
sonst sehen die Neuen sehr schnell alt aus. Wir hatten wieder einen Airtransfer
nach SI gebucht. Ein Erlebnis der besonderen Art, nie würde ich mit dem Speed Boot noch
weitere drei Stunden fahren wollen.
Zum Flugtransfer:
Der Check In geht sehr rasch und unkompliziert von statten, doch etwas
englisch wird hier schon gebraucht. Und ganz rasch sitzt man in einem klimatisierten Bus
und wird über die Rollbahn (!) zum Wasserflughafen gebracht. Auch das
Abfertigungsgebäude ist klimatisiert, hat aber auch eine kleine Terrassse. Es dauert
zwischen sechzig und neunzig Minuten bis es weitergeht. Die nächsten 35 Minuten bleiben
einen unvergesslich. In rund 350 Meter Höhe fliegt das Wasserflugzeug der Trans Maldivian
Airways http://www.tma.com.mv/
vom Typ DeHavilland Canada DHC 6 Twin Otter die 112 Kilometer nach SI.
Der Flugplatz ist eine sehr kleine schwimmende Plattform,
etwa fünf Bootsminuten vom Touristenbootshafen von SI entfernt. Die Gäste müssen sich
um nichts kümmern. Das Gepäck wird aus dem Flugzeug ausgeladen und ins Boot umgeladen,
in die Lobby und später in den Bungalow gebracht. Es gibt als Willkommenstrunk eine
Kokosnuss. Und auch ein Erfrischungstuch wird gereicht. Es folgt das Ausfüllen der
Hotelkarte und danach gibt es die Schlüssel, Hotelkarte und für die AI-Gäste das
obligate Armband.
Also, wir haben immer AI gebucht. Die Getränke sind ziemlich teuer;
1,5 Liter Wasser drei US-Dollar. Und auch das Essen ist nicht billig. Da man aber nur auf
der Insel essen gehen kann und alle Küchen gleich gut sind, glauben wir es zahlt sich
einfach aus.
Wir haben per Mail etwa eine Woche vor Anreise unsere Zimmerwünsche
bekannt gegeben. Wir bekamen auch genau jenen Bungalow, der gewünscht war. Überhaupt
finden wir das Hotelmanagement sehr freundlich. So haben wir bei unserem ersten Aufenthalt
etwas vergessen, was uns sofort kostenlos nach Europa nachgesandt wurde.
Bungalows zu empfehlen ist sehr schwierig.
Wir finden die Super-Deluxe Bungalows von 132 bis 178 am schönsten.
Hier kann man auch während der Ebbe als Erwachsener gut schwimmen. Weiters sind die
Deluxe Zimmer von 400 bis 391 zu empfehlen. Hier besonders für Familien mit kleinen
Kindern, das das Wasser sehr flach ist und wunderschöne Korallenfische rund drei Meter
vom Ufer weg zu finden sind. Diese Zimmer haben auch eine Verbindungstür. Die
Super-Deluxe Zimmer kann man auch mit ausgewachsenen Kindern zu dritt nutzen,
die Deluxe Zimmer nur mit einem kleinen Kind. Sie sind einfach etwas zu klein geraten. Die
Zimmer werden auf eine maledivische Art sauber gehalten. Nur gekehrt, nichts
gewischt. Aber auch hier bekommt man jeden Tag neue Bettwäsche und Handtücher. Der
Zimmerboy kommt zweimal am Tag.
Zum Essen:
Es gibt genug für jeden und für jeden Geschmack. Es ist zwar keine
Haubenküche die hier angeboten wird, die Qualität ist aber ok. Fisch und Fleisch kann
manchmal etwas härter sein. Wir hatten aber nie Darmprobleme. Das Essen wird generell als
Buffet angeboten, außer beim Italiener und im thailändisch/chinesisch/japanischen
Restaurant am Ende des Steges für die Wasserbungis.
Alkoholfrei Getränke wie Cola, Sprite, Fanta, Bitter Lemon etc. wurden
nicht in Gläsern sondern in 0,33 l Flaschen ausgeschenkt. Bier kommt noch in Gläsern,
man kann aber auch Flaschen-/Dosenbier bestellen.
Der Strand und das Wasser sind einfach toll. Auf der Seite der
Wasserbungalows kann man weit durch die Lagune wandern und sieht viele Korallenfische,
aber auch Riffhaie, Kugelfische, Rochen und vieles andere mehr. Beim italienischen
Restaurant wird am Abend das Riff beleuchtet. Leider haben wir in diesem Jahr auch zwei
Quallen gesichtet und auch Seegurken.
Umstrittene Höhepunkte sind am Abend die Hai- und Rochenfütterungen.
Um 19.00 Uhr am Ende des Wasserbungalowsteges und um 21.00 Uhr am
Vorsorgungshafen. Hier können die Hotelgäste auch selbst Rochen füttern. Am
Versorgungshafen wird übrigens ein neues, mehrstöckiges Tauchzentrum gebaut. Bauarbeiten
finden auch im Inneren der Insel statt. Hier werden neue Unterkünfte für die
Hotelangestellten gebaut. Die Bauarbeiten sind nicht störend und man hört sie kaum.
Die Insel hat übrigens 800 Gästebetten. Und ebenfalls 800
Hotelangestellte sorgen sich um das Wohl der Gäste.
Positiv ist uns noch aufgefallen, dass es nun Elektroautos auf SI gibt.
Die stinkenden Dieselautos werden langsam ausgeschieden. Neu ist auch, dass derzeit sehr
viele Gäste aus Russland auf der Insel zu Gast sind. Die deutschsprechenden Gäste sind
nicht mehr die Mehrheit. Weiters gibt es relativ viele Briten, Italiener, Holländer und
Japaner auf SI.
Die Internetverbindung von der Insel ist sehr, sehr langsam. Das Handy
funktioniert, ist aber recht teuer.
Die Insel ist derzeit nicht voll besetzt wir schätzen dass sie
zu zirka sechzig bis siebzig Prozent belegt ist. Also Leute nichts wie hin. Es ist
ein Paradies auf Erden. Für Taucher, Schnorchler, Sonnenanbeter und Leute die einfach nur
ausspannen wollen. Und die Insel ist geeignet für Menschen zwischen 1 und 99 Jahren. Ein
Traum nicht ganz billig aber wunderschön.
Tornie aus Wien
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