Ich hatte das riesige Glück bei einer Internetaktion
eine Reise auf die Malediven für 1/5 des tatsächlichen Reisepreises pro Person (15 Tage,
Halbpension) zu gewinnen. Mit meinem studentischen Budget , hätte ich mir
diese Reise natürlich nie leisten können, doch nachdem ich im letzten Jahr ziemlich viel
Pech im Studium hatte, sollte ich jetzt tatsächlich mal Glück haben. Mein Freund und ich
zweifelten bis zum Betreten der Insel daran, ob wir nicht vielleicht doch nur sehr schön
geträumt hatten. Aber der Traum wurde tatsächlich Realität....
Inhalt:
1. Die Resort-Insel
Unsere Reise führte uns auf die Insel Sun Island, die am südlichsten
Ende des Ari-Atolls liegt. Wie auf dem Malediven üblich, befindet sich nur ein Resort auf
dieser Insel. Sun Island gehört zu der Kette der Villa-Hotels, die insgesamt 5 Resorts
auf den Malediven betreiben: Sun Island, Fun Island,
Paradise Island, Royal Island und Holiday Island.
Sun Island beherbergt mit 350 Bungalows die größte Anlage der
Malediven. Mit einer Größe von etwa 1600 x 360 m gehört sie auch flächenmäßig zu
einer der größeren Inseln.
2. Anreise
Alle Touristen landen zunächst auf dem internationalen Flughafen Male,
der sich auf der separaten Flughafeninsel Hulhule befindet. Von dort aus gibt es zwei
Möglichkeiten Sun Island zu erreichen, entweder mit dem Speedboat (Transferdauer ca. 3
Stunden, je nach Seegang) oder dem Wasserflugzeug (Transferdauer 35 Minuten), wobei der
Wasserflugzeugtransfer pro Person 115 Aufpreis kostet. Wir haben uns für den
Transfer mit dem Wasserflugzeug entschieden, was wirklich ein einmaliges Erlebnis war. Die
Aussicht auf die Inselwelt der Malediven war das erste Highlight der Urlaubs.
Das Wasserflugzeug landet an einer Plattform einige Meter vor der
Insel. Dort wartete schon das Dhoni (das typische Fortbewegungsmittel der
Malediver auf dem Wasser) auf uns, dass an einem weit ins Meer reichenden Steg von Sun
Island anlegte. Von dort aus läuft man dann auf dem Steg der Insel entgegen und auf die
Rezeption zu. Der Anblick, der sich bietet, ist traumhaft. Der Meer ist tatsächlich so
türkisblau, der Strand so strahlend weiß und die Kokospalmen so saftig grün, wie man es
aus dem Fotoband kennt. Diese erste Anblick ist einfach umwerfend und meine Gedanken in
diesem Moment sind kaum in Worte zu fassen.
Die ersten Eindrücke dieses Paradieses lassen allen Stress und die
Hektik vollkommen in Vergessenheit geraten. Es ist, als würde ein Schalter umgelegt
werden und der gewohnte Alltag fällt von einem ab.... So schnell habe ich noch nie
loslassen können.
Auf dem Weg zur Rezeption wird von Angestellten des Resorts mit einem
Erfrischungstuch und einer Kokosnuss mit gekühltem Kokossaft begrüßt. Der Check-In
dauert nur wenige Minuten und schon wird man zum Bungalow gebracht. Die Koffer werden
wenig später von den Angestellten nachgeliefert.
3. Unterbringung
Auf Sun Island wohnt man in Bungalows verschiedener Kategorien. Es gibt
Deluxe-, Super-Deluxe-, oder Wasserbungalows.
*3.1. Deluxe-Bungalows
Wir bewohnten einen Bungalow dieser Kategorie. Die Bungalows befinden
sich in 2er oder 4er-Einheiten direkt am Strand, wobei sie so in die Palmen eingebettet
sind, dass man sie beim Anflug mit dem Wasserflugzeug nicht sehen kann.
Die Ausstattung ist sehr komfortabel. Dazu gehört ein sehr großer und
geräumiger Kleiderschrank mit ausreichend Schubladen, ein Doppelbett, ein Kühlschrank,
der als Minibar dient, aber ausreichend Platz weitere Getränke bietet, ein Schreibtisch
mit Stuhl und großem Spiegel, Sitzecke mit zwei Sesseln und Couchtisch und
Nachtschränkchen.
Alle Zimmer sind außerdem mit einer Klimaanlage und einem
Deckenventilator ausgestattet. Wertgegenstände können in dem kostenlosen Zimmersafe
aufbewahrt werden. Einen Fernseher gibt es auch auf jedem Zimmer (ein deutscher Sender
DW-TV), der auf den Malediven fast überflüssig wäre. Auf einer interaktiven Oberfläche
kann man jedoch den aktuellen Stand seiner Hotelrechnung, Informationen über das Resort
oder auch Wetterinormationen aufrufen, so dass der Fernseher doch sehr praktisch war. Um
die eigenen elektrischen Geräte betreiben zu können, befindet sich auf jedem Bungalow
eine Adapter für die Steckdose.
Die Möbel, die Wände und der Fliesenboden sind sehr hell, wobei
zahlreiche Lampen noch zusätzlich Licht spenden. Das Badezimmer (Haartrockner, Duschgel,
Shampoo und Seife vorhanden) ist ebenfalls hell gefließt und absolut sauber. Der Clou ist
sicherlich die Außendusche. Vom Badezimmer aus kann man durch eine Glastür gehen. Vom
Mauern umgeben befindet sich dort eine Außendusche. Der gefließte Duschbereich selbst
ist noch überdacht (damit man, wenn es regnet, nicht nass wird ;-)), ein Stück Rasen
dahinter jedoch ist open air. Man duscht also unter freiem Himmel mit Blick
auf die Palmen und während man dem Zwitschern der Vögel und dem Rauschen des Meeres und
der Kokospalmen lauscht... Traumhaft.
Der Bungalow wird täglich zweimal von dem Roomboy gereinigt. Nach dem
Frühstück und während des Abendessens bringt er alles in Ordnung und entfernt jedes
Sandkorn auf dem Boden :-).
Zu dem Bungalow gehört auch eine Terrasse, die zum Meer hin liegt und
mit Holzmöbeln ausgestattet ist. Auf dem Tisch findet man die Auflagen für die
Sonnenliegen und jeden Tag frische Strandhandtücher. Hinter jedem Bungalow befindet sich
eine Fussdusche, wo man sich den Sand abspülen kann, um ihn nicht in den Bungalow zu
tragen. Von der Terrasse geht man gerade mal 12 Schritte durch den Palmenwald zum Strand.
Dort stehen für jeden Bungalow zwei Holzliegen bereit, natürlich kostenlos. Die Liegen
sind außerdem mit den Nummern der Bungalows beschriftet, um jeglichen Streits
vorzubeugen.
*3.2. Super-Deluxe-Bungalows:
Die Super-Deluxe-Bungalows liegen alle in 2er-Einheiten am Strand und
sind, im Unterschied zu den Deluxe-Bungalows, noch mit Badewanne und Bidet ausgestattet.
Sonst sind sie jedoch wie die Deluxe-Bungalows ausgestattet.
*3.3. Wasserbungalows:
Sehr auffällig beim Anblick der Insel aus der Luft sind die 72
Wasserbungalows, die einen Steg entlang in die Lagune hineingebaut wurden. Die
Wasserbungalows sind größer, geräumiger und luxuriöser ausgestattet als die anderen
Bungis, haben eine Sonnenterrasse und über eine Treppe direkten Zugang zum Indischen
Ozean. Sie sind so ausgerichtet, dass die Bungalows auf der einen Seite des Steges auf der
Sonnenaufgangsseite der Insel liegen, während die auf der anderen Seite allabendlich
Blick auf den Sonnenuntergang gewähren.
Die Wasserbungalows sind sicherlich Geschmacksache. Die Wohnen auf
Stelzen über dem indischen Ozean hat sicherlich seine Faszination, mir würde jedoch der
weiße pulvrige Sand unter den Füßen und der Schatten der Palmen fehlen.
4. Erkundung der Insel
Nachdem wir uns ein wenig von dem langen Flug erholt hatten und das
erste Mal im Indischen Ozean gebadet hatte, machten wir uns auf Erkundungstour. Wir waren
sehr erstaunt, denn das Resort bietet allen erdenklichen Komfort, den man sich wünscht.
Um sich auf der Insel zu bewegen, gibt es befestigte gepflasterte Wege.
Sun Island ist also keine Barfuß-Insel. Das ist von einigen ehemaligen Urlaubern in
Kritiken, die man im Netz findet, kritisiert worden, da dies das maledivische Flair
störe. Das habe ich nicht so empfunden. Da die Insel sehr groß ist und die Wege
teilweise sehr lang sind, kann man sich Fahrräder für 3 Dollar pro Tag mieten, was auch
viele Urlauber in Anspruch genommen haben.
Ein Vorankommen mit dem Fahrrädern wäre auf Sandboden nicht gut
möglich. Es gibt sogar das ein oder andere Auto oder einige Pick-Ups auf der Insel, die
Gepäck oder die Geräte zu Gartenpflege u.s.w. transportieren. Dennoch herrscht
natürlich quasi kein Verkehr auf Sun Island und ich habe das alles nicht als
Beeinträchtigung empfunden.
Dennoch sollte man vor dem Urlaub um die Größe der Insel wissen und
sich im Klaren darüber sein, dass dies keine klassische Robinson Crusoe Insel ist, um
Überraschungen am Urlaubsort zu
vermeiden. Infrastrukturell hat Sun Island eine Menge zu bieten, dafür muss man einige
Elemente der Zivilisation in Kauf nehmen. Dies hat den Vorteil, dass es auf Sun Island
nicht langweilig wird und den Urlauber nicht der Inselkoller ereilt. Wer im Urlaub völlig
aussteigen will, ist hier allerdings falsch.
* 4.1.Vegetation:
Die ganze Insel ist sehr dicht bepflanzt mit Palmen, Sträuchern,
Blumen, Hecken und Bäumen. Diese Gartenanlagen sind allesamt sehr gepflegt, da permanent
viele Angestellte damit beschäftigt sind die Anlagen zu pflegen. Für die Grünanlagen
ist Sun Island bereits ausgezeichnet worden, zu Recht wie ich finde. Ein Spaziergang ist
ein sehr tropisches Erlebnis: das satte Grün der Pflanzenwelt, die bunten Blüten der
duftenden Blumen, die fremden, aber lieblichen Geräusche der Vögel und die Luft, die wie
Seide ist, berühren die Sinne.
* 4.2. Strand und Ozean
Der Strand und der Ozean sind sicherlich der Grund dafür, dass die
Touristen auf die Malediven kommen. Sun Island hat in der Beziehung wirklich viel zu
bieten. Die gesamte Insel ist von feinem weißen Strand umgeben und kann so komplett
umrundet werden. Er ist an manchen Stellen eher flachabfallend, an anderen Stellen steiler
und an einem Ende der Insel findet man ein herrliche Sandbank. Es ist also für jeden
etwas dabei.
Die Faszination des indischen Ozeans lässt sich nur schwer
beschreiben. Das Wasser schimmert wunderbar türkis, ist kristallklar und nie kälter als
27 °C. An einigen Stellen findet man bereits nach wenigen Metern die ersten Korallen, die
viele verschiedene Fischarten beherbergen. Jeder, der hier Urlaub macht MUSS seinen Kopf
auch unter Wasser stecken, denn man kann sofort die Schönheit der Unterwasserwelt
bestaunen. Dafür muss man nicht tauchen, denn die Schnorchelausrüstung, die in keinem
Reisegepäck fehlen darf, reicht bereits aus um in eine völlig andere Welt zu gleiten.
Ich war vor diesem Urlaub noch nie Schnorcheln und war geradezu
überwältigt von der Schönheit der Unterwasserwelt. Die Farbenpracht und Vielfältigkeit
war unglaublich, wobei es nur wenige Meter vom Strand entfernt schon eine Menge zu
entdecken gab. Ich war schnell süchtig nach dem Schnorcheln, schließlich wollte ich
jeden Tag wissen, wie es dem kleinen Riffhai oder den Picassofischen so geht :-).
Außerdem war das Schnorcheln extrem entspannend. Es hatte schon fast etwas meditatives
über diese Welt zu schweben.
* 4.3. Einrichtungen: Sport, Gastronomie, Freizeit:
Sehr auffällig und beeindruckend ist der halboffene Rezeptions-,
Shopping-, Sport und Gastronomiebereich, der im Zentrum der Insel ineinander übergeht.
Alles ist lediglich überdacht, wobei Deckenventilatoren für ein angenehmes Klima sorgen.
In diesem Bereich findet man neben der Rezeption Shops für Fotobedarf, einen Juwelier,
Souveniershop, Sportausstatter u.s.w..
Auf das Shoppingvergnügen muss man hier also nicht verzichten, wobei
die Preise maledivisch hoch sind. Ich habe mir beim Packen meines Koffers für diesen
Urlaub besonders viel Sorgen gemacht, auch ja alles mitzunehmen, da man auf den Malediven
ja nicht so einfach etwas nachkaufen kann. Da habe ich mich getäuscht. Alle wichtigen
Utensilien, angefangen bei der Zahnpasta bis hin zur Tag Heuer Uhr ;-), kann man hier
erwerben.
Hier, im Herz der Insel, befinden sich zwei der Bars, die
Mekunu-Hauptbar, wo die abendlichen Animationsveranstaltungen stattfinden und eine intime
Bar neben der Lobby, die mit ihren ausladenden Sesseln und Mobiliar sowie einem Flügel
sehr edel wirkt.
Zu dem zentralen Komplex auf der Insel gehören außerdem diverse
Sporteinrichtungen, wie Tischtennisbereich, Squash- und Badmintonhalle, Fitnessstudio,
Aerobicraum, Billardraum...
Eine Halle mit diversen Computerspielautomaten, das Business-Center, wo
man im Internet surfen kann, und die Bibliothek sind hier ebenfalls zu finden.
Das ist jedoch noch nicht alles.
Tennisplätze, ein Volleyballfeld, ein Beachvolleyballfeld, ein
Basketfeld, ein Wassersportzentrum und natürlich eine Tauchschule, die nach PADI-Standard
unterrichtet, runden das Sportangebot auf Sun Island ab.
Gastronomisch hat Sun Island neben den zwei bereits erwähnten Bars
noch zwei weitere Bars und mehrere Restaurants zu bieten. Die Mahlzeiten, die zum
all-inclusive bzw. zur Halbpension oder Vollpension gehören, werden im halboffenen
Hauptrestaurant eingenommen. Die Gäste in den Wasserbungalows nehmen die Mahlzeiten in
einem separaten Restaurant ein. Für Abwechslung sorgen zwei a-la-Carte Restaurants, ein
Italiener und ein Thailänder, die sich jeweils am Ende eines langen Steges, der weit ins
Meer hineinreicht, befinden und eine traumhafte Aussicht auf die Insel und den Ozean
bieten. Wer dort speisen möchte und stattdessen eine Mahlzeit im Hauptrestaurant
ausfallen lassen will, kann einen Gutschein erhalten, der 20 % Ermäßigung auf die
Speisen in den Restaurants bietet. Zu dem Italiener gehört sogar ein Pizza-Taxi. Ja,
richtig gehört, man kann sich dort Pizza aufs Zimmer bestellen. Einfach kurz anrufen und
kurze Zeit später liefert das Restaurant mit dem Pizza-Taxi-Fahrrad die Pizza zum
Bungalow.
Wen der kleine Hunger befällt, der kann in Vanis Coffee-Shop einen
Snack unter Palmen direkt am Strand zu sich nehmen.
Für das leibliche Wohl ist also gesorgt.
Wirklich dekadent ist in meinen Augen der riesige Pool, auf den man
auch hier nicht verzichten muss. Die Poolanlage mit Felsen, die ein gewisses
Seychellenfeeling aufkommen lassen ;-), Swim-In Bar und Jacuzzi wirkt völlig
überflüssig 20 m neben dem Indischen Ozean. Dennoch haben hier viele Urlauber ihren Tag
auf der großen Sonnenterrasse unter Palmen verbracht. Wir haben allerdings den Strand
vorgezogen.
Während unseres Rundgangs wurde schnell klar, dass es auf dieser Insel
nichts gibt, was es nicht gibt. Obwohl man auf den Malediven ist, muss man auf nichts
verzichten, was Sportmöglichkeiten, Einkaufsmöglichkeiten oder Gaumenfreuden betrifft.
5. Verpflegung
Das Resort kann mit Halbpension, Vollpension oder all-inclusive (AI)
gebucht werden. Wir hatten uns für Halbpension entschieden, obwohl in vielen Foren im
Internet darauf hingewiesen wurde, dass AI ein MUSS ist, da die Preise sehr hoch seien. AI
kostet jedoch von Deutschland aus gebucht 32,50 pro Person pro Tag Aufschlag, vor
Ort sind es 45 Dollar pro Person pro Tag, so dass wir uns entschieden es erst einmal mit
Halbpension zu versuchen. Dies war, wie sich später herausstellte, die richtige
Entscheidung, aber dazu später mehr.
Halbpension bedeutet auf Sun Island, dass Frühstück und Abendessen
oder Frühstück und Mittagessen inklusive sind. Das Angebot während der Mahlzeiten
lässt absolut keine Wünsche offen. Da die Malediven ein muslimisches Land sind, erhält
man jedoch so gut wie kein Schweinefleisch.
Das Frühstück, das von 7.30 Uhr bis 9.30 im Hauptrestaurant serviert
wird, umfasst folgendes: Kaffee, Säfte, Milch, Brötchen in diversen Sorten, Gebäck in
verschiedenen Varianten (Muffins, Schnecken, Fruchttaschen, Puddingteilchen.....),
Joghurt, Müsli, Cornflakes, Baked-Beans, Bacon (aus Rindfleich), Würstchen, Haferbrei,
Pfannkuchen, Eier und vieles mehr. Es stehen außerdem zwei Angestellte bereit, die einem
die Eier nach Wunsch und mit den Zutaten nach Wahl zubereiten :-). Kurzum, die Auswahl ist
riesig und die Speisen sind frisch und qualitativ absolut hochwertig.
Das Abendessen konnte man von 19.30 Uhr bis 21.30 Uhr zu sich nehmen.
Auch hier war das Angebot riesig. Es gab immer verschiedene Fisch-, Fleisch- (keine
Schweinefleisch), Nudel-, und Reisgerichte, eine große Auswahl an Salaten mit diversen
Saucen, Suppen und verschiedene Brotsorten. Das Sahnehäubchen ist das
Dessertbuffet...Torten, Cremes, Mousses, Eis, Puddings, frische exotische Obstsorten
u.s.w...alles, wirklich alles, was das Herz begehrt.
Es war beeindruckend, was dort zu den Mahlzeiten gezaubert wurde. Das
Speisen dort war wie eine kulinarische Reise um die Welt, denn die Einflüsse
verschiedener Esskulturen waren deutlich zu schmecken :-), ohne das die ungewohnten
Speisen bei den europäischen Mägen für Unannehmlichkeiten sorgten. Ganz im Gegenteil.
Ich habe doch etwas Übergepäck aus dem Urlaub mitgenommen, aber man konnte
einfach nicht widerstehen.
Die Reichhaltigkeit der Speisen und die variantenreiche Zubereitung
lassen nur erahnen wie viel logistischer und organisatorischer Aufwand dafür auf einer
Malediven-Insel betrieben werden muss, noch dazu in einem Land, in dem außer Curry, Fisch
und Kokos nicht viel zu lokalen Esskultur gehört.
Neben den Speisen tragen Service und Atmosphäre auch zum Essvergnügen
bei. Das Hauptrestaurant ist zugegebenermaßen sehr groß, die Aufteilung in verschiedene
Bereiche und die halboffene Architektur lassen dennoch keine hektische Stimmung aufkommen.
Da mehrere Buffets im Restaurant aufgebaut wurden, gab es keine langen Schlangen. Es soll
nicht unerwähnt bleiben, dass das Resort zu unserer Reisezeit nicht voll ausgebucht war
und deswegen im Restaurant einige Plätze frei waren. Bei voller Auslastung ist es
durchaus vorstellbar, dass es zu dem ein oder anderen Stau am Buffet und
stressigerer Atmosphäre kommen kann.
Jeder bekommt zu Anfang des Aufenthalts einen Tisch für den gesamten
Aufenthalt zugewiesen und wird immer von dem gleichen Kellner bedient. Unser Kellner war
sehr schnell, liebenswürdig und zuvorkommend. Wir saßen nie länger als 30 Sekunden vor
den benutzen Tellern. Hier gab es auch gar nichts zu beanstanden.
Die zwei Mahlzeiten pro Tag reichten uns vollkommen aus, zumal man bei
dem tropischen Klima Mittags eh keinen Hunger verspürt. Da wir nur Halbpension hatten,
mussten wir die Getränke vor Ort bezahlen. Ich habe die Preisstruktur für maledivische
Verhältnisse als angemessen empfunden. Einige Beispiele: 1,5 l Wasser, 3 Dollar,
Softdrink 3,50 Dollar, Longdrink 8 Dollar.
Noch ein paar Worte zum AI-Angebot, das bezüglich dieser Insel im
Internet an verschiedenen Stellen diskutiert wird. Bei AI sind die meisten Getränke, zwei
zusätzliche Mahlzeiten und einige Sportmöglichkeiten im Preis enthalten, Cocktails
müssen extra bezahlt werden. Zu Beginn erhalten die AI-Gäste eine Übersicht, welche
Leistungen enthalten sind und welche nicht, wobei das System durchaus kompliziert ist.
Davon abgesehen hätte sich das AI nicht für uns gelohnt. Wir haben nicht gespart
während des Urlaubs, doch unsere Rechnung zeigte am Ende weniger als das AI für nur eine
Person gekostet hätte. Wer einen normalen Verbrauch an Getränken hat und
sich nicht jeden Abend betrinken will, kommt mit Halbpension besser weg. Ich hatte den
Einruck, dass die AI-Gäste ihr teuer bezahltes AI versuchten abzuessen und
abzutrinken, anders kann ich mir nicht erklären, dass man sich zum Abendessen
3 Getränke pro Person bestellt und dann die Hälfte stehen lässt. Für ein derartiges
Verhalten habe ich überhaupt kein Verständnis. Unsere Bungalownachbarn, die AI gebucht
hatten, waren während ihres Urlaubs häufiger beim Essen als am Strand.
Die zahlreichen Hinweise im Netz, dass man unbedingt AI buchen soll auf
dieser Insel sind also etwas kritisch zu betrachten. Ich denke eine AI-Buchung ist nur bei
Reisen mit Kindern unbedingt notwendig, da zwischen Frühstück (bis 9.30) bis zum
Abendessen (ab 19.30) viel Zeit vergeht. Kinder kann man auf diesen Rhythmus sicher nicht
einstellen.
6. Service allgemein
Was diesen Punkt betrifft, waren wir etwas skeptisch, da wir einige
Urlaubskritiken gefunden haben, in welchen die Gäste schreiben, dass man ohne Zahlung
hoher Trinkgelder von den Angestellten auf Sun Island ignoriert wird. Diese Erfahrung
haben wir definitiv nicht gemacht. Wir haben Trinkgeld
gegeben, wenn Jemand es verdient hatte, ohne damit um uns zu werfen und sind ausnahmslos
freundlich und zuvorkommend behandelt worden. Die Malediver sind zu 100 % Moslems und
gehen vielleicht deswegen nicht so sehr aus sich heraus wie vielleicht die Angestellten in
der Karibik, dennoch sind sie unheimlich freundlich.
7. Publikumsstruktur
Die Publikumsstruktur hat mich sehr überrascht, denn das Publikum ist
nicht, wie ich erwartet hatte, gehoben, sondern wie in jedem gehobenen Pauschalhotel
außerhalb der Saison in Europa auch. Die Gäste kommen hauptsächlich aus Deutschland und
England. Einige Österreicher, Franzosen, Schweizer, Russen und Asiaten findet man auch.
Unter den Gästen sind hauptsächlich Paare jeden Alters und wenige Familien mit kleinen
Kindern. Den typischen Ballermann-Touri findet man genauso wenig wie die
aufgetakelten Damen, die jeden Abend im kleinen Schwarzen erscheinen. Es geht insgesamt
sehr locker zu.
8. Unterhaltung
Ein Animationsteam sucht man hier glücklicherweise vergeblich. Dennoch
findet regelmäßig Abendunterhaltung statt: Maledivischer Abend, Karaoke oder eine
wirklich gute maledivische Live-Band, deren Repertoire von Tracy Chapman über Robbie
Williams und den BeeGees bis zu Coolio reicht. Die Abende auf der Terrasse der Hauptbar,
wo die Veranstaltungen stattfinden waren sehr, sehr schön...die Musik im Hintergrund, der
Sand unter den Füßen und der umwerfende Sternenhimmel...
9. Ausflüge
Das Hotel organisiert täglich eine Vielzahl von Ausflügen. Man kann
dabei benachbarte Inseln erkunden (bewohnte und unbewohnte), bei Sonnenaufgang oder
Sonnenuntergang Angeln, die Delphine beobachten oder auch einen Schnorchelausflug zu einem
schönen Riff machen. Man trägt sich einfach in die entsprechenden Listen ein, die an
einer Informationstafel neben der Rezeption zu finden sind. Wir haben an zwei Ausflügen
teilgenommen. Zum einen haben wir an der Delphinsafari teilgenommen, wo wir mit dem Dhoni
in den Sonnenaufgang hineingefahren sind (20 Dollar pro Person). Außerdem sind wir zum
Schnorcheln zu einem Riff gefahren (18 Dollar pro Person). Beide Ausflüge waren wirklich
ein Erlebnis, da man zu Wasser eine Idee davon bekommt, wie viele maledivische Inseln es
geben mag. Der Anblick der Delphine in freier Wildbahn und das Schnorcheln über den
riesigen Korallen waren sehr beeindruckend.
10. Fazit
Dieser Urlaub auf Sun Island war rundum perfekt. Die Insel bietet alles
was das Herz begehrt und ist vor allem für Malediven-Einsteiger ideal, die Angst vom dem
Inselkoller haben. Alles ist so, wie man es sich vorstellt und man fühlt sich im
Paradies. Der Erholungsfaktor ist riesig. Vor dem Urlaub habe ich von vielen Leuten
gehört, dass man auf den Malediven völlig loslässt und ausspannt, jetzt weiß ich, was
sie meinten. Sobald man diese wunderbaren Inseln betritt, ist man in einer anderen Welt.
Fernab der Zivilisation vergisst man den Alltag im Nu. Ein Urlaub auf den Malediven ist
Balsam für die Seele. Man kann sich nicht satt sehen an dieser paradiesischen Natur.
Jedes Mal als ich aus dem Bungalow herausgetreten bin, war ich aufs Neue wie verzaubert.
Ihr habt sicherlich gemerkt, dass mir dieser Urlaub sehr gefallen hat
:-). Ich komme aus dem Schwärmen kaum raus, obwohl ich eigentlich nicht so leicht zu
beeindrucken bin.
Liebe Grüße,
Inga |