Im grossen und ganzen hat uns der Urlaub sehr
gefallen, doch fanden wir das Preis/Leisuntungsverhältnis mangelhaft bis ungenügend. Ich
möchte hier kurz aufführen, was wir Positives und Negatives erlebt haben.
Der weisse Strand, die Palmen und das türkise Meer sind bezaubernd,
der Nachthimmel traumhaft, die Organisation ein Chaos und die Preise der pure Horror oder
auch dreisster Nepp.
Bei der Ankunft auf Sun Island wurden wir durch unseren Tjaereborg-Reiseleiter Cenk
Erisöz (auch ITS, Jahnreisen und Meiers Weltreisen) begrüsst und uns die
Anmeldeformulare zum Einchecken übergeben.
Da wir zu viert gebucht und von unserem Reisebüro die Zusage erhalten
hatten zusammenliegende Bungalows zu bekommen, waren wir verwundert, das dieses
anscheinend nicht so sein sollte. Wir erhielten die Schlüssel für die Bungalows 181 und
282, welche gut 200 m auseinander liegen. Auf unsere Frage bei Herrn Erisöz, ob unsere
bestätigte Zusage eingehalten werden könnte, bekamen wir die Antwort, er könnte da
nichts machen, das Hotel sei ausgebucht. Wir wir 5 Minuten später an der Rezeption
feststellen durften, war das aber gelogen und man hat uns kurzer Hand Zimmer 171 und 172
zugewiesen. (Reiseleiter bei ITS, Tjaereborg, Jahnreisen und Meiers Weltreisen muss ein
geiler Job sein! Egal wieviel der Typ dafür bekommt, es ist garantiert zuviel!)
So sehr mir die erste Woche mit Verpflegung und Ambiente gefallen hat,
hat mich verwundert, dass sich in einer 4-5 Sterne Anlage nach einer Woche der Speiseplan
wiederholt. Trotz All-Inclusive ("A-I") Buchung (besser "some
Beverages-inclusive") muss man jede Bestellung mit einer Rechnung absegnen. Was dem
Rechnungs-Chaos noch die Krone aufsetzte, war die Tatsache, dass wir ein Dauer-Armband
tragen mussten, welches bei mir Hautreizungen auslöste. Ich frag mich warum die
"A-I" ´s, nicht aber die, die nur Halb- oder Vollpension gebucht haben diese
Fessel tragen müssen.
Das Störendste an dem All-inclusive Nepp war, das die
Minibar-Getränke preislich nicht enthalten waren, wie auch die Bestellungen, welche man
gemütlich auf der eigenen Veranda zu sich nehmen wollte. (Auch Softgetränke bei einigen
Bars auf der Insel sind nicht Bestandteil des A-I-Angebotes.) Bei Entfernungen bis zu
einem halben Kilometer zur nächsten "A-I"-Bar
fällt es schwer sich einem gemütlichen Tagesabschluss-Bier (leider nur 2.Wahl-Marken) zu
widmen.
DAS TAUCHEN
Dem Fass den Boden ausgeschlagen hat dann die Tauchbasis. Bei Preisen
von 40 US Dollar für ne 10 Liter Flasche voll Pressluft und zusätzlichen 13.60 US Dollar
für eine Tauchausfahrt (morgens 2, nachmittags 1 Tauchgang) hatte ich professionelle
Dive-Master erwartet. Die Leute waren nett, doch bis auf Nick und Shaheed waren es mehr
lästige Tauchbegleiter, die weder wussten wo sich die Highlights des jeweiligen
Dive-Spotts befanden, noch Interesse zeigten den Tauchern aussergewöhliche Erlebnisse zu
bereiten.
Erst wird mit dem Tauchschiff solange rangiert, bis jedes
geräuschsensitive Lebewesen das Weite gesucht hat, vorrausgesetzt es kann flüchten. Dann
versucht einer der Begleiter die Strömungsichtung zu erraten in dem er ins Wasser springt
und durch Untertauchen Kompetenz vortäuscht. Danach springen alle zur Tauchgruppe
zugeordneten ins Wasser und folgen dem Tauchbegleiter in die Tiefe. In Tauchtiefen um die
25 m versucht man die Pressluft so schnell wie möglich zu verbrauchen, anstatt in
vernünftigen Tiefen (10-15 m) den doch sehr vielfältigen Fischreichtum zu bewundern.
Der grössten Flop wurde uns dann am Madivaru (Manta Point) beschert.
Obwohl wir dort 2 aufeinanderfolgende Tage 5 bzw. 6 Mantas vom Boot aus sichten konnten,
war keiner unserer Tauchbegleiter in der Lage uns diese auch unter Wasser zu zeigen.
Obwohl sich die Mantas während des gesamten Tauchganges nicht vom Manta Point entfernten,
wie wir nach jedem Auftauchen feststellen konnten, haben uns unsere Begleiter wiederholt
in die falsche Richtung geführt und uns mit Enthusiasmus Weissspitzenriffhaie gezeigt,
welche man auch beim Schnorcheln am Hausriff in Massen antrifft. Durch massive Blödheit
(sorry, aber wenn man vor dem Tauchen darauf hinweisst, das man sehr hohen Wert darauf
setzt Mantas (unter Wasser) zu sehen und man den Fehler vom Vortag doch bitte nicht
wiederholen möchte und es dann doch tut ... !) war uns das Vergnügen versagt die Mantas
auch von Unterwasser zu erleben. Das ich dafür über 100 US Dollar bezahlt habe wird mir
noch länger in schlechter Erinnerung bleiben!
Für Anfänger bis max. 30 Tauchgänge ist die Basis ganz ok, doch
könnte ich empfehlen im Roten Meer die ausreichende Erfahrung zu sammeln, da kostet
dieses nur ein Drittel. Für Taucher welche problemlos im Buddy-Team tauchen können ist
es eine Zumutung irgendeiner Nase nachtauchen zu müssen, die blind durchs Riff paddelt.
Der Urlaub war vom Erholungswert sehr gut (abgesehen von den Erregungen
ausgelöst durch Faulheit des Reiseleiters oder der Unfähigkeit einiger
Tauchgangbegleiter) und ich werde sicherlich wieder mal auf die Malediven fliegen und dort
tauchen, doch Villa-Hotels und auch die Tauchbasis "Little Mermaid" hat uns zum
Ersten und zum Letzten mal gesehen!!!
Arne
eMail: Arne Araedke - araedke@hispeed.ch |