Anreise:
Wir sind am 11.03.2003 von Düsseldorf nonstop mit LTU nach Male geflogen. Nach unserer
Reise letztes Jahr in die Dom Rep. mit LTU waren wir schon skeptisch, ob der allgemein so
hochgelobte LTU-Service noch weiter verschlimm-bessert wurde. Leider war dem so. Die
Mahlzeiten waren vom Zeitplan total unpassend und man hat irre lange warten müssen bis
einem das Tablett und die Getränkebecher wieder abgenommen wurden. Durch diese
Blockade war die Bewegungsfreiheit nochmals drastisch eingeschränkt. Thema
Sitzabstand: Hier muß dringend etwas geändert werden Personen ab 1,85 Größe
geraten bei minimalem Zurückstellen der Vorderlehne (Was ja liebend gerne vom Vordermann
genutzt wird auch zum Essen !!!) in arge Bedrängnis. Bei einem 10 Stunden Flug
zeitweise schräg sitzen zu müssen ist nicht akzeptabel. Zudem war die Luft derart
stickig und warm, dass bei uns Kreislaufprobleme auftraten. First Comfort ist bei dem
Preisaufschlag indiskutabel, für den Preis fahren andere Leute in die Ferien! Naja
dies alles war beim Landeanflug und die phantastische Sicht auf die Insel - Klechse im
Meer schnell vergessen. Wir hatten Flug - Tranfer gebucht und können dies nur
empfehlen. Nicht nur für Flugzeug-Fans, obwohl es wirklich ein Erlebnis ist, mit den ca.
25 Jahre alten Twin-Otter Wasser-Flugzeugen mitzufliegen. Die Aussicht auf die Atoll
Inseln ist großartig, da nicht sehr hoch geflogen wird. Mit dem richtigen Fotoequipment
sind wunderschöne Fotos möglich.
Zimmer:
Wir hatten nach dem Lesen von einigen anderen Reiseberichten Zimmer per
Email reserviert. Super de Luxe 211-220 wäre uns recht gewesen. Wir haben auch eine
Bestätigung erhalten, dass man es versuchen wolle unseren Wunschbereich zu
berücksichtigen. Nach Ankunft haben wir, da ziemlich gut gebucht war, nur
Bungi 200 erhalten. Wir waren aber mit Lage und Strandabschnitt sehr zufrieden. Die Wege
zu Restaurant, Hausriff und Lobby waren gut ohne Fahrrad zu bewältigen. Der Strandbereich
war optimal breit und man konnte gut und schnell schwimmen. Ein Nachteil unseres
ursprünglichen Wunsch-Bungi Bereichs war, dass man hier um die Nachmittagssonne zu
geniesen mit seinem Strandstuhl bis ans Wasser pilgern musste, da bis zum oberen
Strandbereichs alles im Schatten lag. Dennoch: Für Leute die das Abseits und die Ruhe
suchen, sicher mit der optimalste Bereich. Da aber jeder einen anderen Geschmack hat
würde ich mich nicht verrückt machen und erst einmal vor Ort checken, ob´s gefällt
oder nicht. Umquartierungen werden wenn möglich vom Personal gemacht. Etwas passendes ist
dann sicher dabei. Es hat auch Leute gegeben, die nur um in der Nähe der Bar zu sein
(All-In Freaks) direkt die ersten Bungis vor bzw. hinter dieser zu reservieren.
Lärmempfindlich sollte man dann nicht sein, da die wöchentlichen Disko- oder
Folkloreabende durch starken Bass auf sich aufmerksam machen. Ab 205 aufwärts sollte es
dann ruhiger werden. Zu empfehlen wären auf jeden Fall Super de Luxe, allein wegen der
Außendusche. Da kommt dann mal richtig Robinson-Feeling auf, so unter freiem Himmel. Die
Innendusche wurde von uns gar nicht genutzt nur zur Ablage der Flossen. Lobend zu
erwähnen wäre noch die sehr gut bedienbare und auf jede Bedürfnisse einstellbare
Klimaanlage.
Thema All-In/VP/HP:
Auch abhängig vom persönlichen Bedarf an Nahrung und Getränken. Wir
hatten HP und würden dies wieder buchen, da in unserem Fall All-In nicht ausgenutzt
worden wäre. Zudem ist darauf hinzuweisen, dass längst nicht alle Leistungen im System
(Wie z.B in der Karibik) enthalten sind. Wir haben für Getränke und 3-4 zusätzliche
Mittags-Snacks (Fritten/Sandwich) insgesamt $ 375,00 für zwei Personen bezahlt. Bei All
In sind mitlerweile grundsätzlich zwischen 35 und 38 Euro pro Person/Tag je nach
Reiseveranstalter fällig, was bei 14 Tagen die zusätzlichen Reisefixkosten auf über 500
Euro pro Person treibt. Wir haben uns für die ersten Tagen einfach 4 Flaschen Lidl 1,5
Liter Wasser und zwei Packungen Schwarzbrot mitgenommen. Ein Ei oder Marmelade vom
Frühstück haben uns für eine kleine Zwischenmahlzeit dann gereicht. Riesigen Hunger hat
man aufgrund der Wärme und des faulen Lebens sowieso nicht. Abends haben wir uns immer 1
oder 2 Bier oder einen Cocktail geleistet. Wasser trinken ist sowieso wegen des hohen
Flüssigkeitsverlustes wichtiger. Sicher es gibt Leute die wollen im Urlaub richtig
loslegen, trinken und essen schaufeln bis der Arzt kommt (der ist zum Glück ja auf der
Insel) oder einfach aus Bequemlichkeit für die ist All-In sicher die einzige Möglichkeit
nicht am Ende des Urlaubes Konkurs anmelden zu müssen. Für Relaxer, kühle Rechner und
Normale ist HP allemal ausreichend. Vorsicht: Wer zu den Pool-Fans gehört und
die schönen Strände lieber meidet hier ist durch Bar und Kellner die Versuchung
groß mehr zu bestellen als nötig.
Flora/Fauna:
Die komplette Anlage wird ständig von Gärtnertrupps gehegt und
gepflegt. Selbst heruntergefallene Blätter im Bungibereich zum Strand hin werden ca. alle
2 Tage von Frauen aufgefegt. Viele herrlich blühende Sträucher sind überall zwischen
und neben den Wegen gepflanzt. Sonst gibt es natürlich die Kokospalme, Schraubenpalme,
Brotbaum, Mango und einige Bananenstauden im Inselinnern. Viele kleine Geckos tauchen
besonders dann auf, wenn man abends die Außenbeleuchtung angelassen hat und der eifrige
Insektenvertilger hier auf Nahrungssuche geht. Vereinzelt tauchen auch Schönechsen auf,
die gut getarnt gerne an Baumstämmen die Sonne genießen. Die Kolonie von Flughunden
beginnen am späten Nachmittag mit ihren Rundflügen und sind wirklich nett
anzuschauen. Ein paar Mini-Sumpf-Hühner marschieren gelegentlich über die Wege.
Abgesehen von dem Meer zugehörigen Inselbewohner (Krebse/Fische) sind nur noch ziemlich
nervige Krähen und Dohlen zu erwähnen, die sich von der Population bestimmt noch schnell
weiter vermehren werden. Eigentlich nicht so schön, da die Tiere in Massen aufgetaucht
recht laut und nervig werden können und sogar anfangen Zuckertüten aus dem Restaurant zu
stibitzen. Leider füttern immer wieder Gäste mit tütenweise Frühstücksbrot die nicht
heimischen Inselbewohner.
Fische/Korallen:
Hier im einzelnen drauf einzugehen, würde sicher den Rahmen sprengen.
Leider sind 80% der Korallen tot. Zaghafte neuentstehende sind im Flachwasserbereich vor
dem Hausriff nicht selten Opfer von schwimmenden Trampel-Tieren der Gattung
Tourist. Die wissen teilweise gar nicht worauf Sie gerade stehen und die ganze Zeit von
Felsen (!) reden. Hier muß dringend auch von den Reiseleitungen und dem Hotelpersonal
Aufklärungsarbeit bereits nach der Ankunft geleistet werden. Zum Schnorcheln gibt es
sicher auf anderen Inseln bessere Hausriffe, die auch bequemer zu erreichen sind. Für
Anfänger oder Gelegenheitsschnorchler aber allemal ausreichend. Früh am Morgen, wenn das
Wasser schön klar ist, lohnt sich der Schnorchel- oder Tauchgang am meißten, da deutlich
mehr und seltenere Exemplare zu sichten sind. Wenn nämlich die Fischfütterer
kommen ist es oft mit dem natürlichen Verhalten der Tiere vorbei. Viele Besucher beginnen
erst vor Ort Interesse am Schnorcheln zu bekommen. Für die jenigen denen das Hausriff zu
anstrengend für den Anfang ist, können bereits einige kleinere Korallenbereiche auf der
Bungi Seite 195 220 problemlos vom Strand aus erreichen (auf die dunklen Flecken
achten). Die angebotene Rifftour (Reef-Explorer) war nicht so doll, da auch hier das
Korallenleben nicht viel besser war. Einige zusätzliche Fischgattungen die am Hausriff
weniger stark vertreten waren wie z.B. Drücker- und Barschexemplare entschädigten dann
aber doch ein wenig.
Personal/Servive:
Hier hat eigentlich alles gestimmt. Freundlichkeit und Zurückhaltung
wird groß geschrieben. Alles ist super durchorganisiert und vom Abrechnungssystem bis zum
Transfer (wird vom Hotel aus organisiert) hat alles einwandfrei funktioniert. Verdient die
Note 1+. Man braucht sich um nichts zu kümmern, nur seine Zimmer-Nummer sollte man nicht
vergessen, denn darauf baut das ganze System auf.
Land/Leute u. Sitten:
Beim Besuch von Einheimischeninseln z.B. Fenfushi ist unbedingt darauf
zu achten mindestens in T-Shirt/Shorts und Frauen zusätzlich kniebedeckte
Kleidungsstücke zu tragen, denn ein wenig Achtung vor anderen Sitten (Islam) sollte jeder
(Fern)-Reisende haben. Leider ist auch oben ohne für diverse Damen so wichtig, dass
jegliche Empfehlungen dies aus obigen Gründen zu unterlassen in den Wind geschlagen
werden. Gesteigert wird das Ganze vereinzelt auch noch durch oben ohne walking !!! Da
viele Angestellte aus Sri Lanka oder Indien kommen, wahrscheinlich wegen der englischen
Sprachkenntnissen, sind Malediver meißt als Gärtner, Hilfsköche oder Bootsführer
eingesetzt. Freundlich sind alle und mit einem Lächeln sind Verständigungsprobleme dann
meißt weniger wichtig.
Fazit:
Wir haben den Urlaub vom ersten Tag an richtig genossen und sind gut
erholt nach Deutschland zurückgekehrt. Auch wenn wir bei unserer fest geplanten Rückkehr
auf die Malediven eher eine kleinere Insel vorziehen würden, so war Sun Island für uns
Malediven-Neulinge die absolut richtige Entscheidung die wir nicht bereut haben. Ein Lob
noch an Julia von Neckermann Reisen, die gerne bereit war auch Gästen von anderen
Reiseveranstaltern (bei Abwesenheit des Sammelvertreters für Jahn, Meiers, I T S usw.)
mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.
Christiane + Dirk
eMail: Dirk Rottschalk -
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