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Reisebericht

Reisezeit 01.02. - 17.02.2003

An- und Abreise

Wie bei den meisten Charterflügen waren wir froh, als wir nach 9 Stunden Flug mit der LTU aus dem Airbus mit den viel zu eng gestellten Sitzen aussteigen durften. Abgesehen von ein paar Turbulenzen war der Flug ansonsten ganz ok. Was uns besonders gefallen hat war, dass das Tauchgepäck, wenn’s vorher angemeldet wird, bis 20 kg gratis zusätzlich zu 20 kg Freigepäck pro Person mitgenommen werden kann.

Bereits zu Hause haben wir uns entschieden, die Strecke vom Flughafen nach SI per Schnellboot zurückzulegen. Nach 1 von insgesamt 3 Stunden Fahrt per Schnellboot glaubten wir, dass wir das nächste Mal bzw. für die Rückreise das Wasserflugzeug wählen würden, da uns 3 Stunden Wind, Gerüttel und brennend heiße Sonne nach 9 Stunden Flug einfach zu viel war. Leider haben wir erst nach der Bootsfahrt bemerkt, dass das Boot einen klimatisierten Innenraum mit komfortablen Sitzen (wie im Flugzeug) gehabt hätte. Somit haben wir unsere Meinung wieder geändert. Bootstransfer ist unserer Meinung nach völlig ausreichend, außer man möchte eine tolle Aussicht aus der Luft auf die Inseln genießen.

Zeitlich ist man meist auch nicht viel schneller, da man auf den Transport mit dem Wasserflugzeug oft längere Wartezeiten am Flughafen in Kauf nehmen muss. Einen Rücktransport zum Flughafen von Bootstransfer auf Flugtransfer umzubuchen kostet vor Ort US$ 100,- Aufpreis nur für eine Richtung!! Also wenn jemand Wasserflugzeug für den Transport vom Flughafen auf SI buchen will, unbedingt zu Hause reservieren (Aufpreis für beide Strecken ca. US$ 140,-).

Einen Vorteil hat der Transfer per Wasserflugzeug auf der Rückreise: man kann (je nach Abflugzeit in Male) länger schlafen. Unsere LTU Maschine für den Rückflug startete um 10:45 Uhr in Male. Wir wurden bereits um 03:45 Uhr morgens geweckt, um 04:00 Uhr wurden die Koffer abgeholt (diese bekommt man erst wieder am Flughafen in Male zu Gesicht – man braucht sich also nicht schon morgens mit Kofferschleppen beschäftigen). Zwischen 04:15 und 04:45 gabs Frühstück und um 04:45 fuhren wir bereits mit dem Boot weg. Jene Urlauber, die Wasserflugzeug gebucht hatten konnten bis 05:30 Uhr schlafen.

Bungalows/Zimmernummern

Also, soweit wir das beurteilen konnten sind die Bungalows auf der Seite der Wasserbungalows am besten gelegen, sieht man davon ab, dass man ab und zu die Müllverbrennungsanlage riecht (diese riecht man hin und wieder auch auf der anderen Seite, wenn der Wind dreht). Eine der schlechtesten Lagen für die Bungalows sind jene, die direkt neben dem Versorgungssteg liegen. Ständig liefern Dhonis (die typischen Boote) irgendwelche Güter an, auch Nachts! Wenn jemand ohnehin Nachts leicht aufwacht, der sollte überlegen Ohropax mitzunehmen. Die Vögel auf SI sind nachts sehr aktiv und laut!

Wir haben lediglich Deluxe gebucht und nach den Tips von www.digitalvoodoo.de einen Bungi zwischen 390 und 395 reserviert. War ein perfekter Tip, sind auch alle am Strand gelegen und haben dieselbe Ausstattung wie Super-Deluxe. Alle anderen Deluxe Bungalows sind meiner Meinung nach nicht besonders empfehlenswert, ein Aufpreis auf Superdeluxe zahlt sich da auf jeden Fall aus (Außer man bekommt 390 – 395 fix zugesagt).

Superdeluxe Bungalows haben Internet im Zimmer, eine Badewanne, eine Außendusche (tolle Einrichtung, möchte ich bei einem Maledivenurlaub nicht mehr missen) und sind alle direkt am Strand angeordnet. Weiters sind Superdeluxe Bungalows in 2er Wohneinheiten erbaut und liegen alle ca. 20-30 m vom Strand entfernt. Die Bungis haben in der Regel 2 Türen: einen „Vordereingang“ und einen „Hintereingang“. Beim Hintereingang geht man ca. 10-15 m durch ein Gebüsch aus Kokospalmen und sonstigen tropischen Gewächsen (wird täglich von einheimischen gesäubert) und hat dann fast seinen „eigenen“ Platz zum Sonnen unter einer Palme. Von da sinds dann noch so ca. 3-5 m ins Wasser (Meer). Liegen, Sessel und ein kleiner Tisch aus Holz stehen auf der Terrasse bereit.

Die Wasserbungalows haben keinen „eigenen“ Strandabschnitt, lediglich eine Stiege bzw. Leiter direkt ins Wasser (an den meisten Stellen 0,5 bis 1,5 m tief). Wir haben mitbekommen, dass die meisten Wasserbungi Bewohner zum Hauptstrand auf der anderen Seite gehen, da die Strandabschnitte auf der Seite der Wasserbungis hauptsächlich von den Landbungalowbewohnern belegt sind. Außerdem sind die Liegen an den Stränden (außer am Hauptstrand) den Bungalows zugeordnet und nicht für andere Urlauber bestimmt.

Essen

Essen ist ja bekanntlich Geschmackssache aber die Qualität auf SI kann man eigentlich gegenüber anderen Urlaubsländern/Inseln als gut bis sehr gut einstufen. Zum ersten Mal hats nicht den Eindruck gehabt, dass nach 3 Tagen alles gleich schmeckt. Außerdem war das Buffet sehr abwechslungsreich. Die Wiederholung nach 2 Wochen haben wir eigentlich fast nicht mitbekommen, weil es doch recht viele unterschiedliche Speisen gab. Von Nudeln über Fleisch, Fisch, Salate, chinesische Küche bis hin zu Meeresfrüchten war eigentlich immer was dabei. Wir sind uns nicht sicher, ob es nur zu unserer Zeit war, oder ob dies das ganze Jahr über so ist aber beim nächsten Mal würde ich auf jeden Fall gute Antibiotika für die Darmflora und krampflösende Schmerzmittel von zu Hause mitnehmen. Fast mit allen, mit denen wir gesprochen haben, hats ziemlich erwischt. 3-4 Tage haben die meisten mit extremen Durchfall, Magenschmerzen usw. im Bett verbracht. Zu Hause gehe ich eigentlich so gut wie nie zum Arzt und schon gar nicht zu einem, den ich nicht kenne, aber auf SI war ich dann doch froh, dass sich jemand mir annahm. Der Inseldoktor auf SI ist Inder und wir waren beide sehr zufrieden. Er hat die Symptome gleich erkannt und mir dann eben die erwähnten Tabletten gegeben und 1-2 Tage später war wieder alles in Ordnung.

Zum Frühstück gibt’s eigentlich auch alles, was das Herz begehrt. Eigentlich ein typisches Urlaubshotelfrühstücksbuffet mit Wurst, Käse, Brötchen (kein Schwarz- oder Vollkornbrot!), Müsli, Joghurt, Milch, alle möglichen Varianten von Cornfleaks, Speck, Eier in allen erdenklichen Formen, Würstchen und vor allem immer frisches Obst (Ananas, Mangos, Äpfel…). Nur der Kaffee ist unserer Meinung nach nicht zu genießen. Frühstück gibt’s übrigens zwischen 07:30 und 09:30 Uhr, Abendessen zwischen 20:00 und 22:00 Uhr.

Weiters gibt’s noch einen Coffeshop (24 h geöffnet), eine Beachbar, ein Thailändisches und ein Italienisches Restaurant. Leider können wir hier kein Urteil abgeben, da wir aufgrund der Preise den Genuß einer maledivischen Pizza leider verzichtet haben.

Sport und Nightlife

Tja, von Nightlife mit Action, Spass und Entertainment haben wir leider nichts bemerkt. Das muss ja nicht immer unbedingt ein Nachteil sein, aber Abends war es uns dann doch ab und zu ein bisschen zu langweilig. Es gibt zwar viele verschiedene Bars, aber so richtig los war bei uns zumindest eigentlich nichts, außerdem haben uns doch die Preise für Getränke etwas die Stimmung gedrückt.

Tagsüber stehen eigentlich viele Möglichkeiten offen. Fitnessraum, Sauna (wer immer das braucht auf SI?), Tischtennis, Jetski, Computerspielehalle, Internetcafe, Einkaufsmöglichkeiten (von der Playstation bis zum digitalen Fotoapparat), Beach-Volleyball, schnorcheln, tauchen, Wasserski und vieles mehr. Leider ist das einzig kostenlose Tischtennis oder Beach-Volleyball, der Rest kostet natürlich extra. Und da wäre dann noch der Golfplatz, der eigentlich nicht spielbar ist.

Preise und bezahlen

Die Preise waren eigentlich das einzige, was die Urlaubsstimmung etwas getrübt hat. Wir sind sicherlich keine derjenigen, die jeden cent umdrehen. Auch fahren wir nicht in Urlaub, um zu sparen. Es macht uns auch nichts aus, wenn im Urlaubsland alles ein bischen teurer ist als zu Hause. Aber die Preise auf SI sind für unseren Geschmack schon knapp an der Grenze zum unmöglichen.

Wir haben mal die wichtigsten Preise zusammengestellt:

1,5 l Mineralwasser (still, ohne kohlensäure*) US$ 3,-
0,5 l Mineralwasser (Perrier, einzieges Mineralwasser mit Kohlensäure US$ 5,-
0,3 l Dosenbier (Becks, das billigste!) US$ 3,75
Eis (z. B. Nogger) US$ 4,50
0,25 l Rotwein (aus dem Tetra-Pack) US$ 6,-
0,3 l Sodawasser US$ 3,-
0,3 l Coca Cola US$ 3,-
Kleine Packung (sehr klein :-) Chips US$ 4,50
Capuccino US$ 4,50
Hamburger/Cheesburger (im Coffeshop) US$ 11,-

* dieses Mineralwasser konnten wir nach 5 Tagen nicht mal mehr riechen. Es hat irgendwie einen bitteren Nachgeschmack.

All inclusive buchen bringts unserer Meinung nach auch nicht, da das Preis/Leistungsverhältnis dabei absolut nicht stimmt. Außer einem Nachmittagskaffee und alkoholfreien Getränken ist nix dabei. Es gäbe dann noch all inclusive ultra, sowie eine SI golden Member card und eine silber card. Da der Aufpreis für Standard-all inclusive (bei dem eigentlich wieder nicht alles inklusive war) schon so hoch war, haben wir uns gar nicht erst erkundigt, was die golden card oder all inclusive ultra kosten. Ideal wäre unserer Ansicht nach Vollpension.

Die Bezahlung auf SI ist echt praktisch. Man braucht nur zu unterschreiben und erhält am Ende des Urlaubs eine Rechnung. Die Übersicht behält man sehr gut über eine aktuelle Aufstellung, welche man über den Fernseher abrufen kann.

Tauchen

Die Tauchschule Little Mermaid war unserer Meinung nach echt OK, wir können dem Staff des Divecenters nur gratulieren – wir haben uns sehr wohl gefühlt. Der einzige Haken waren wieder einmal die Preise. Man muß dabei jedoch berücksichtigen, dass die Tauchschule die Hälfte ans Hotel abführen muss! Die 40 US$ pro Tauchgang lohnen sich jedoch spätestens dann, wenn man das erste mal abgetaucht ist. Die Wassertemparatur zu unserer Zeit betrug übrigens 28 bis 30 Grad C. Ein 3 mm Shorty reicht völlig aus.

Abgesehen von den abgestorbenen Korallen war jeder Tauchgang (habe insgesamt 11 Tauchgänge gemacht) jedes Mal ein individuelles Erlebnis. Ein paar (Weich-)Korallen sind eher noch an den Außenriffen zu bewundern. Hartkorallen (z.B. Fächerkorallen) finden sich auch an den Innenriffen sehr zahlreich. Ansonsten ist die U/W Welt genau so, wie es „im Buche“ steht. Mantas, Haie, Schildkröten, Papageienfische, Rotfeuerfische, Moränen, Langusten, Steinfische, Drachenköpfe, Schrimps (immer genau am Boden schauen!), Octopus, Seenadeln, alle möglichen Arten und Farben von Barsche und vieles mehr. Die Tauchplätze sind direkt bei der Tauchschule sehr gut beschrieben und auf einer an der Hauswand aufgezeichneten Riffübersicht markiert. Man kann sich dann selbst in Listen eintragen, wenn man mitfahren möchte. Manche Tauchplätze (wie z. B. „Mantapoint“) sind jedoch sehr gut besucht, deshalb früh genug eintragen, sonst ist das Boot voll. Streicht man sich vor Abfahrt wieder aus, braucht man nichts zu bezahlen.

Die Preise für die Tauchgänge kann man ja über die Homepage und sonstige Reiseberichte rausfinden. Leider haben wir aber nirgends gelesen, dass zu den 40 US$ pro Tauchgang auch noch eine Bootsgebühr von US$ 13,20 PRO HALBEN TAG dazukommt. Das Equipment kostet pro Teil (egal ob Lungenautomat, Jacket, Brille oder Bleigurt usw) US$ 4,-. Ein Tauchgang mit Equipment und Boot kommt somit auf 70-80 US$. Auch für den Checkdive am Hausriff muss man den selben Betrag berappen. Das Tauchen am Hausriff kostet ebenfalls das gleiche, egal ob MIT oder OHNE Guide!

Ermäßigungen gibt’s ab 5 Tauchgängen:
5 Tauchgänge kosten 170 US$ (30 US$ Ersparnis)
10 Tauchgeänge kosten 300 US$ (100 US$ Ersparnis)
usw.

Fazit: Ich bin froh, dass ich das Equipment von zu Hause mitgebracht habe und kann nur allen, die ein eigenes besitzen ebenfalls empfehlen, alles mitzunehmen. ACHTUNG: Kosten für Tauchgepäck sind ja bei der LTU kostenlos, aber unbedingt vorher erkundigen wie viel man mit dem Wasserflugzeug mitnehmen darf, oder Bootstransfer buchen.

Das Equipment der Tauchbasis ist eigentlich ganz gut. Sogar Brillen mit geschliffenen Gläsern für kurz- und weitsichtige sind vorhanden. Flaschen stehen in den Größen 10 l und 12 l zur Verfügung. 10 l Flaschen sind in den 40 US$ inkludiert, möchte man eine 12 l Flasche verwenden, zahlt man wiederum US$ 2 Aufschlag. Eine Empfehlung ist auch ein Nachttaugang wert, jedoch zahlt man hier wieder zusätzliche US$ 10,- Nachtzuschlag.

Ausflüge - Nachstehend ein paar mögliche Ausflüge:

Hochseefischen

Ein Boot mit max. 5 Personen fährt entweder morgens von 05:00 bis 14:00 Uhr oder nachmittags von 15:00 bis 18:00 Uhr aufs offene Meer zum angeln. Wir haben das Boot einige Male bemerkt, als es zurückgekehrt ist. Außer einmal einen Thunfisch haben wir bei den Fischern keine Beute entdecken können. Der Ausflug kostet pro Boot am Vormittag 770 US$ und am Nachmittag 550 US$ !!! (ist dann durch 5 Personen zu teilen, wenn weniger mitfahren, dann weniger …).

Follow the dolphins

…haben wir zwar nicht mitgemacht, soll aber nach Auskunft unserer Urlaubsbekanntschaft ganz ok gewesen sein (Kostet „nur“ 15 US$). Man konnte zwar in den 3 Stunden (von 05:00 bis 08:00 Uhr morgens) lediglich ein paar Delphine relativ weit weg vom Boot sehen. „Normalerweise“, so die Auskunft des Reiseleiters, „bekommt man viel mehr und viel näher zu sehen“. Fährt man auf SI zum Tauchen, ist dieser Ausflug nicht nötig, da man bei etwas Glück die Delphine ohnehin zu Gesicht bekommt.

Hello Neighbours

….man besucht eine einheimischen Insel und eine unbewohnte Insel, welche direkt neben SI liegen. Würde ich nicht empfehlen, aufgrund des Preis/Leistungsverhältnisses den nächsten Ausflug wählen:

Island hopping

….man besucht die selben beiden Inseln wie bei „Hello Neighbours“ und zusätzlich eine andere Touristeninsel, was eigentlich recht interessant ist. Die besuchte Touristeninsel ist im Gegensatz zu Sunisland eine sehr kleine Insel. Außerdem ist hier ein Barbecue auf einer unbewohnten Insel mit schnorcheln dabei. Das Schnorcheln auf dieser unbewohnten Insel war um einiges besser auf SI, leider haben wir zu spät begonnen, da hatten wir nur mehr 30 min Zeit, dann sind wir schon wieder abgefahren. Also: Gleich nach Ankunft Tauchbrille auf und rein ins Wasser!

Schnorcheln

….soll nach Auskunft unserer Urlaubsbekanntschaft völlig uninteressant gewesen sein. Man fährt mit einem Boot zu einem Riff, zu dem sich nur ab und zu kleinere Fischer verirren. (Zumindest zu dieser Zeit).

Tips - Vorsicht Sonne!

Was die Sonne betrifft so sind wir nicht besonders empfíndlich, aber auch wir haben mitbekommen (leider zu spät), dass man extrem vorsichtig sein muss. Mittags nur im Schatten – man holt sich sehr schnell einen Sonnenbrand oder sogar einen Sonnenstich (mit allem drum und dran: Fieber, Erbrechen usw.)

Bewegungsmittel

Wenn man auf SI zu weit vom Restaurant entfernt ist, so empfiehlt es sich, Fahrräder zu mieten. Am besten gleich für die ganze Woche. (Kostet jedoch extra)

Fazit

Im Großen und Ganzen ein echt toller Urlaub, interessante Taucherlebnisse auf einer perfekt organisierten, sehr sauberen Insel mit Bilderbuchlandschaft im indischen Ozean.

Reinhard Achatz & Claudia Lettner

eMail: Reinhard Achatz - reinhard@achatz.at