Am Abend des 11.3.2001 flogen wir von Düsseldorf mit der LTU gen Male. Der Flug gestaltete sich ruhig, zwischendurch gab es Essen, aber die
Besatzung ließ uns größtenteils schlafen. Die Leute, die nicht schlafen konnten oder
wollten, wurden mit einem Film beschäftigt. Mit der Zeit war natürlich das Schlafen
etwas unbequem, trotz breiteren Ledersitzen im Flieger...
Gegen 3.00 Uhr (deutscher Zeit) gab es bereits Frühstück - etwas
gewöhnungsbedürftig war das schon. Aber beim Blick aus dem Fenster wurde man
entschädigt: So einen schönen Sonnenaufgang haben wir selten erleben dürfen. Dann erst
der Anflug auf Male:
Wer noch nie diese unzähligen Atolle aus der Luft gesehen hat, hält
erst einmal den Atem an.
Was uns etwas verwunderte war, daß auf Male auch Häuser stehen mit
mehr als zwei Geschossen...
Aus dem Flieger ausgestiegen, bekamen wir erst einmal einen Geschmack
von der hohen Luftfeuchtigkeit. Da war es natürlich gut, dass die Shorts noch im
Handgepäck Platz gefunden hatten.
Nachdem wir die Koffer wiedererhalten hatten, ging es durch die Paß-
und Zollkontrolle. Dort war man gerade damit beschäftigt, die Spirituosen, ohne die
manche Touristen anscheinend ihren Urlaub nicht durchstehen, einzubehalten. Direkt am
Flughafenausgang wartete ein Reiseführer und bat die Touristen, am Hafen auf die
Speedboote zu warten. Nachdem wir darauf im Inneren Platz gefunden hatten, war Warten
angesagt. Bis auf den letzten Platz war anschließend das Boot gefüllt und los ging die
Fahrt nach Sun Island. Nach ca. 3 Stunden Fahrt in einem "Saunaschiff" waren wir
dann endlich auf unserer "Trauminsel" angelangt.
Sofort waren hilfreiche Geister zur Stelle, die die Koffer ausluden.
Wir konnten also, nur mit unserem Handgepäck bewaffnet, den Weg über den Steg zur
Rezeption antreten. Das schönste war, daß wir sofort nach Betreten der klimatisierten
Halle mit einem feuchten Tuch sowie einem Kokosnuss-Drink begrüßt wurden. Das weckte
sofort (fast) alle Lebensgeister.
Nachdem eine kurze Info sowie ein Inselplan ausgegeben wurde, konnten
wir uns aussuchen, ob wir von den beiden Insel-Taxis zum Bungalow gebracht wurden oder ob
wir lieber den Fußmarsch bevorzugten. Nach der langen Sitzerei entschieden wir uns für
den Fußmarsch. Nachdem wir am Bungalow Nr. 422 angekommen waren, lockte meinen Mann das
Meer. Ich entschied mich für einen kurzen Schlummer, aus dem ich jedoch jäh
aufschreckte, da der Fernseher plötzlich anging und im Display eine englische Begrüßung
erschien. Dieser Fernseher hatte es in sich, da man hierüber Infos über die Tauchschule,
die Restaurants, die Insel etc. bekam. Auch die Rechnung konnte man hierüber
kontrollieren.
In der dritten Nacht wurden wir von einem Unwetter geweckt; sehr
eindrucksvoll, aber auch ziemlich unheimlich. Einmal polterte hier eine Kokosnuss zu
Boden, dann wieder hatte man das Gefühl, Blitz und Donner kamen gleichzeitig.
Am nächsten Morgen war natürlich die Luftfeuchtigkeit enorm. Die
guten Geister des Strandes waren bereits dabei, den Strand zu kehren....
Herrlich waren die Strandspaziergänge um die Insel herum. In ca. einer
Stunde hatte man die Insel umrundet, wobei nicht alle Stellen vom Wasser erreicht wurden
bzw. durch den Dhoni-Hafen getrennt waren.
Ratsam ist, genügend Mückenspray einzupacken. Selbst tagsüber wurden
wir am Bungalow (im Schatten) von "Stechgetiers" gequält. Kleine Stiche zwar,
aber sehr nervend, da sie sehr jucken.
Vom Essen waren wir angenehm überrascht, hatten wir doch damit
gerechnet, 14 Tage nur Reis, Fisch, Ananas und Kokos vorzufinden. Sehr abwechslungsreich
mit Gemüse, Salat (unzählige superleckere Dressings), Fleisch, Fisch etc.
Eine Wucht das frische Obst, ob es nun Ananas, Mangos oder was auch
immer war.
Tip: Mal während des Inselrundgangs auf heruntergefallene Kokosnüsse
achten. Es lohnt sich, selbst wenn das Knacken sich als etwas schwierig gestaltet. Auch
die "Strandfrauen", wie sie von uns liebevoll genannt wurden, waren (gegen ein
kleines Trinkgeld) bereit, aus Palmwedeln hübsche Würfel zu basteln oder uns mit
frischem Obst zu versorgen.
Auf das Zuschauen beim Krebsrennen haben wir verzichtet, auch wenn
hierfür richtig Reklame gemacht wurde.
Vom Abendprogramm können wir auch nichts berichten, da ein Spaziergang
unter Palmen und am Strand etwas mehr für den Romantiker ist. Interessant war, daß bei
Dunkelheit an den Wasserbungalows die Krabben eigene Spiele veranstalteten. An einem Abend
tummelten sich Hunderte dieser Tiere nah am Wasser....
Da wir auch die Unterwasserwelt erkunden wollten, machten wir in der
Little-Mermaid-Tauchschule den OWD bzw. den AOWD.
Da hieß es natürlich auch: Pauken, pauken, pauken. Den
Manta-Point-Tauchgang werden wir so schnell nicht vergessen. Wie aus dem Nichts tauchten
plötzlich mehrere Mantas auf (Spannweite mind. 6 Meter) und schwammen in allernächster
Nähe an uns vorbei. Für diesen Tauchgang muß man zwar bereits noch vor Sonnenaufgang
aufstehen, aber auch hier wird man von der Natur für alles entschädigt. Der
Fischreichtum ist enorm und farbenprächtig
Bei einem Abend-Tauchgang meines Mannes zog der Haus-Manta, der auch
abends immer beim Italiener zu finden ist, gerade seine Bahnen und hatte das Maul weit
offen, um das Plankton zu filtern. Begeisterung pur....
Schade ist nur, daß die Korallen das Bleaching nicht überlebt haben;
vereinzelt sieht man zwar wieder Leben, aber es wird auch viel von den Tauchern kaputt
gemacht. Wenn man bedenkt, daß es auf den Dhonis keine Toilette gibt und alle, die nicht
über eine Riesenblase verfügen, sich im Meer entleeren, ist es nur eine Frage der Zeit,
wann auch dieses Leben zerstört ist.
Während unseres Aufenthaltes beobachteten wir auch zwei junge
Italiener, die willkürlich mit einer Stange direkt am Einstieg zum Hausriff versuchten,
Korallen abzubrechen. (Solche Leute sollten vielleicht einmal zum Strandsäubern
abkommandiert werden)
Schade nur, daß die Bootsfahrten so teuer sind (13,20UDS). Alles in
allem haben wir für unseren zweiwöchigen Traumurlaub incl. Tauchkurse u. Bootsfahrten
sowie Getränke und Zwischenmahlzeiten für zwei Personen 9.626 DM bezahlt, die sich wie
folgt zusammensetzen:
3.000 DM Lebenshaltungskosten (Tauchkurse, Bootsfahrten sowie Getränke und
Zwischenmahlzeiten) und 6.626 DM Flug mit Halbpension.
Trotzdem haben wir uns vorgenommen, Sun Island noch einmal zu besuchen;
vor allem dank der liebevollen Betreuung von Edith und Marc von der Tauchschule. Wie wir
nämlich der Homepage der Tauchschule entnehmen, bietet diese mittlerweile Tauchpakete an,
in denen die Bootsfahrt bereits enthalten ist.
Für den Rückflug mußten wir wieder einmal sehr früh aufstehen. Im
Dunkeln ging es zum Coffee-Shop, in dem bereits das Frühstück wartete. Die
Speedboot-Fahrt erwies sich als nicht so anstrengend, da die Sonne erst eine Stunde vor
Erreichen von Male aufging. Ein letztes Mal Sonne an Deck tanken, bevor es ans Einchecken
ging. Am Flughafen selber kommt keine Langeweile auf, da hier Geschäft an Geschäft noch
zum Einkauf einlädt.
eMail: Jürgen u. Marina
Dornbusch - marina.dornbusch@freenet.de |